Comeback

Allen läuft schon wieder

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Zehnt Tage nach ihrem furchtbaren Sturz beim Triathlon-Weltcup in Neuseeland hat Kate Allen wieder mit dem Training begonnen. Unter Schmerzen.

Das Gesicht ist verkrustet, die rechte Hand geschient, die genähte Unterlippe ist am Verheilen. Doch die größten Probleme bereitet die Rippenprellung. Der Brustkorb schmerzt bei jedem Schritt. Kate Allen versucht dennoch, es positiv zu sehen: „Ich bin froh, dass ich mich wieder richtig bewegen darf.“ Inzwischen hat die 37-jährige Wahl-Tirolerin mit dem Lauf-Training begonnen. 60 Minuten, ganz locker. Anschließend ging’s auf den Rad-Ergometer. Mit dem Schwimmen muss sie noch bis nächste Woche warten. „Wir suchen noch ein geeignetes 50-Meter-Becken“, sagt Ehemann und Betreuer Marcel Diecht­ler, der Schwimm-Trainer John Beckworth extra aus Australien einfliegen lässt.

Unternehmen Olympia
Noch glaubt Kate felsenfest an ihre Olympia-Chance. „Jede Sekunde“, wie sie versichert. „Nicht einmal unmittelbar nach meinem Sturz habe ich daran gezweifelt.“ Den 18. August hat Allen im Kalender rot eingeringelt. An diesem Tag will sie ihren Olympia-Sieg verteidigen. Und bis dahin zählt jeder Tag. Bereits am 10. Mai will sie wieder auf der Höhe sein, um bei der EM in Lissabon ihr Olympia-Ticket zu lösen. Sollte das nicht gelingen, müsste sie bei der WM in Vancouver (8. Juni) eine Top-5-Platzierung schaffen. Allen: „Es ist zwar nicht angenehm, wenn sich alles auf diesen einen Wettkampf zuspitzt, aber ich weiß, dass ich es schaffen muss, und das ich es schaffen kann.“

Keine Schuldzuweisungen
Obwohl die Olympiasiegerin beim verhäng­nisvollen Sturz laut Untersuchung des Triathlon-Weltverbandes schuldlos war, verzichtet sie auf Schuldzuweisungen. „Ich bin keinem böse – das würde mir nur unnötig Energie kosten. In meiner Gedankenwelt gibt’s in den nächsten Wochen nur eines: Olympia in Peking.“

Von Knut Okresek/ÖSTERREICH

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