Gewalt an Schulen

220 Menschen in sieben Jahren gestorben

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Amerika ist schockiert. Seit dem Schulmassaker von Columbine sind bereits mehr als 220 Menschen auf Schulen getötet worden.

Fünf tote Mädchen, "exekutiert" vor einer Schultafel in einem Klassenzimmer, gleich drei Bluttaten innerhalb von nur einer Woche an US-Schulen: Sieben Jahre nach dem Schul-Massaker von Columbine fragt sich die Nation wieder mit Bestürzung, wie so etwas Entsetzliches geschehen konnte.

Konferenz zur Schulsicherheit
Während die Polizei in der Farmgemeinde von Nickel Mines in Pennsylvania am Dienstag vor allem nach dem Motiv der jüngsten Bluttat in der Zwergschule forschte, überprüften Schulleitungen von der Ost- bis zur Westküste ihre Sicherheitsvorkehrungen. Die US-Regierung plant für kommende Woche eine Konferenz zum Thema Schulsicherheit. Befürworter einer schärferen Waffenkontrolle sehen sich in ihrer Kritik an der ihrer Ansicht nach laschen Gesetzgebung im Land bestätigt. Vertreter der mächtigen Waffenlobby weisen das zurück.

Mehr als 220 Menschen in Schulen gestorben
Es sind stets die Schießereien mit mehreren Toten, die die Schlagzeilen bestimmen. Aber Gewalttaten in US-Schulen kommen weitaus häufiger vor, als sich dies in den Medien widerspiegelt. Mehr als 220 Menschen sind seit dem Blutbad von Columbine durch Gewalt in Schulen ums Leben gekommen, wie das Unternehmen National School Safety und Security Services errechnet hat, eine nationale Beratungsfirma für Schulsicherheit. Und das, obwohl landesweit die Schutzmaßnahmen an den Schulen nach dem Massaker in Columbine, bei dem 15 Menschen starben, massiv verstärkt worden waren.

Schulen mit eigenen Polizisten
Tatsächlich ist viel seit Columbine geschehen. 15.000 Schulen im Land haben mittlerweile einen eigenen Polizisten, wie William Lassiter vom US-Zentrum zur Verhinderung von Schulgewalt sagt. Es gibt Überwachungskameras in den Fluren, zum Teil auch Metalldetektoren zum Aufspüren an den Eingängen. Manche der Türen lassen sich nur von innen öffnen, das heißt, wer herein möchte, muss einen Klingelknopf drücken. Neubauten werden inzwischen auch häufig so angelegt, dass sich die Räume der Schulverwaltung in der Eingangsnähe befinden und Fenster den Blick auf alle Außentüren ermöglichen. Das soll Fremden den Zugang erschweren.

Dazu gibt es an vielen Schulen ein Spezialtraining für die Lehrer und manchmal auch für die Kinder. Es konzentriert sich darauf, frühzeitig Merkmale für absonderliches Verhalten oder auch Depression bei Schülern zu erkennen. Die beiden Amokläufer von Columbine waren junge Menschen, die in ihrer Klasse völlig isoliert waren.

All diese Gewalttaten haben einen gemeinsamen beschämenden Aspekt: Waffen. Man könne zwar argumentieren, dass sich Wahnsinnige durch nichts stoppen ließen, auch nicht durch stärkere Waffenkontrollgesetze. Aber: " Das heißt nicht, dass wir es nicht versuchen sollten."

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