"Opportunismus"

Joschka Fischer liest Gusi die Leviten

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Ungewöhnlich scharfe Kritik kommt aus Deutschland an Gusi: Der deutsche Ex-Außenminister Fischer wirft ihm Europaopportunismus vor.

Der ehemalige deutsche Außenminister und Vizekanzler Joschka Fischer hat Österreichs Bundeskanzler Alfred Gusenbauer in ungewöhnlich scharfer Form kritisiert und ihm einen "abenteuerlichen Europaopportunismus" vorgeworfen. "Die SPÖ und ihr Bundeskanzler Gusenbauer, denen in den Umfragen das Wasser bis zum Hals steht, haben sich, gegen ihre bisherigen festen Überzeugungen vor einer europaskeptischen Boulevardzeitung in den Staub geworfen, um so ihr innenpolitisches Überleben an der Macht zu sichern", schreibt der frühere Grünen-Politiker laut Presseaussendung in seiner wöchentlichen Montags-Kolumne für die Online-Ausgabe der Hamburger Wochenzeitung "Die Zeit".

"Armes Österreich, armes Europa, das von solchen Opportunisten geführt wird", meint Joschka Fischer zu dem Brief Gusenbauers und des designierten SPÖ-Chefs Werner Faymann an die "Kronen Zeitung". Als Konsequenz aus dem Referendum in Irland und den jüngsten Vorgängen in Österreich plädiert der ehemalige deutsche Außenminister für die Bildung einer europäischen Avantgarde, also einer Staatengruppe innerhalb der EU, die auf dem Weg zu einer europäischen Einigung schneller voranschreiten will. "Wer mitmachen will und kann, soll mitmachen, wer nicht, soll die anderen nicht blockieren", so Joschka Fischer

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