Überraschung

Khamenei unterstützt Ahmadinedschad

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Khamenei ist das geistliche Oberhaupt des Irans und damit der mächtigste Mann im Staat. Er stellt sich überraschend deutlich hinter Ahmadinedschad.

Der mächtigste Mann im Iran, das geistliche Oberhaupt Ayatollah Ali Khamenei, hat dem strengkonservativen Präsidenten Mahmoud Ahmadinejad am Sonntag selten deutlich seine Unterstützung zugesichert. Ahmadinejad solle noch eine weitere Legislaturperiode von vier Jahren regieren, forderte Khamenei nach Berichten der staatlichen Medien. Der Präsident habe sich erfolgreich gegen eine "Verwestlichung" des Irans gestellt und die Werte der islamischen Revolution aus dem Jahr 1979 verteidigt, sagte der Ayatollah.

Es ist das erste Mal, dass Khamenei, der im Iran in allen Fragen das letzte Wort hat, sich so offen für einen Politiker ausspricht. Ahmadinejad, dessen erste Amtszeit im kommenden Jahr endet, wurde wegen seiner verfehlten Wirtschaftspolitik im Iran zuletzt immer offener kritisiert. Die reichen Einkünfte aus dem Verkauf von Rohöl und Gas kommen den Menschen kaum zu Gute, die Arbeitslosigkeit ist hoch und die Inflation steigt.

Khamenei lobte Ahmadinejad bei einer gemeinsamen Sitzung mit dem Kabinett auch für dessen Entschlossenheit gegenüber dem Westen - offenbar eine Anspielung auf die Haltung im Streit um das umstrittene iranische Atomprogramm. Der Präsident habe sich dem Willen gewisser Länder stetig widersetzt und die Interessen des iranischen Volkes vertreten, erklärte Khamenei den Berichten zufolge.

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