Unglaublich

Le Pen: Antisemitismus "kann auch lustig sein"

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Antisemitismus "kann auch lustig sein", meinte der Chef des rechtsextremen französischen Front National (FN) im Pariser Radio.

Infolge der Anwesenheit seiner Ehefrau und einiger FN-Politiker bei einem Spektakel des wegen seiner judenfeindlichen Äußerungen bekannten Satirikers Dieudonné M'Bala M'Bala danach befragt, ob der den Antisemitismus des Komikers lustig finde, sagte der Präsidentschaftskandidat: "Ja, der kann auch lustig sein. Es darf keine Themen geben, die der Kritik oder der Ironie entrinnen, alles hängt davon ab, wie man sie behandelt."

Juden lachen ja auch über sich selbst
"Herr Dieudonne behandelt sie auf eine besondere Weise. Ich glaube, dass es bei seinem Spektakel Augenblicke gibt, an denen man Lust hat, zu applaudieren, und Momente, an denen man eher diskret ist, manchmal sogar verlegen", sagte Le Pen und fuhr fort: "Wissen Sie, die Leute, die sich am meisten über die Juden lustig machen, sind die Juden selbst. Es gibt einen sehr berühmten, sehr bekannten jüdischen Humor."

Fascho-Kabarettist Dieudorné
Dieudonné, der bereits seit Jahren von den französischen Medien wegen seiner sehr heftigen antijüdischen Stellungnahmen boykottiert wird, erregte im vergangenen Herbst großes Aufsehen, als er das Parteifest des Front National in Le Bourget bei Paris besuchte. Im vergangenen Juni war Dieudonné, dessen Vater aus dem Kamerun stammt, wegen Diffamierung verurteilt worden, weil er gesagt hatte, dass der bekannte jüdische Fernsehmoderator Arthur - mit wirklichem Namen Jacques Essebag - die israelische Armee finanziere, "die nicht zögert, palästinensische Kinder zu töten".

Mehrmals vor Gericht gestanden
Der schwarze Komiker war in der Vergangenheit schon mehrfach wegen angeblich antisemitischer Äußerungen vor Gericht gestanden, wurde aber in Berufungsverfahren zumeist freigesprochen. Auch für seine Äußerung "Ich ziehe das Charisma von (Terroristenchef Osama) Bin Laden dem von (US-Präsident) George W. Bush vor" kam es wegen "Verherrlichung des Terrorismus" zum Prozess, der aber gleichfalls mit einem Freispruch endete.

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