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OPEC erhöht Öl-Förderung, Ölpreis steigt weiter

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Ab 1. November wird die Förderung um 500.000 Fass/Tag erhöht. Die OPEC hofft auf eine Markt-Stabilisierung.

Die internationalen Ölpreise sind am Dienstagabend nach der OPEC-Entscheidung zur Anhebung der Ölförderung um eine halbe Million Fass ab November weiter gestiegen. Analysten hatten sich am Schluss eine Anhebung um bis zu eine Million Fass erhofft. Die Erhöhung um 500.000 Fass bezeichneten sie als Tropfen auf den heißen Stein.

Hoffen auf Markt-Beruhigung
OPEC-Generalsekretär Abdullah al-Badri hofft dennoch, dass sich der Markt nach der nunmehrigen Entscheidung stabilisieren wird. Zugleich versicherte er, dass das Kartell, das knapp 40 Prozent der weltweiten Ölförderung kontrolliert, weiter die Marktlage beobachten werde. Sollte im Winter die Nachfrage höher sein als erwartet, werde man über weitere Schritte beraten, so Al-Badri. Das nächste OPEC-Minister-Treffen wird am 5. Dezember in Abu Dhabi stattfinden.

Vor allem Saudi-Arabien hatte zuletzt hinter den Kulissen auf eine Anhebung der Ölförderung gedrängt und dafür kurz vor dem Treffen in Wien auch die Golfstaaten VAE, Katar und Kuwait gewonnen. Iran, Irak, Venezuela, Algerien und Libyen haben sich vor dem Treffen noch klar gegen eine Erhöhung der Rohölproduktion gewandt. Ihrer Ansicht nach gibt es derzeit ausreichen Öl am Markt.

Al-Badri erklärte, die Minister hätten noch einmal die Lage der Finanzmärkte, die Entwicklungen der Rohöl-Lagerbestände und der Ölpreislage analysiert. Einer der Hauptfaktoren für die Anhebung der Ölförderung im November sei die Tatsache gewesen, das Rohöl zur Lieferung in den kommenden Monaten derzeit im Vergleich günstig zu haben sei. Daher muss man laut Analysten davon ausgehen, dass die Raffinerien in den nächsten Monaten ihre Rohöllager füllen werden und dadurch die Nachfrage steigen wird.

Druck aus den USA
Druck auf die OPEC kam zuletzt vor allem aus den USA, die nach der Krise um Hypothekarkredite (Subprimes) in den hohen Ölpreisen eine zusätzliche Belastung für das Wirtschaftswachstum befürchten. US-Energieminister Sam Bodman hat am Montagabend in Florida die OPEC noch einmal aufgefordert, den Ölhahn aufzudrehen. Auch der Direktor der Internationalen Energieagentur IEA, Nobuo Tanaka, hat am Vortag erklärt, dass die Ölreserven bereits knapp seien und die weltweite Öl-Nachfrage bis zum Ende des Jahres weiter steigen werde.

30,3 Mio. Fass Öl pro Tag
Die OPEC (inklusive Angola und Irak) förderte im August rund 30,3 Mio. Fass Öl pro Tag. Der weltweite Ölverbrauch liegt derzeit bei rund 86 Mio. Fass pro Tag. Die IEA erwartet einen Bedarf von 88,1 Mio. Fass pro Tag. Die OPEC geht von 87,1 Millionen Fass aus.

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