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Käse und Molkereiprodukte kosten immer mehr

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Auch Eier kosten immer mehr. Der Verbraucherpreisindex im Oktober wurde angeheizt. Gesundheit und Körperpflege ließen den Pensionisten-Index steigen.

Die starken Preiserhöhungen bei Nahrungsmitteln in Österreich im Ausmaß von sechseinhalb Prozent innerhalb eines Jahres haben die Statistik Austria zu einer Sonder-Auswertung zu diesem Bereich veranlasst. Das Ergebnis: Die Milchpreiserhöhungen vom Sommer schlagen nun auch auf die Käsepreise und andere Milchprodukte sowie Eier durch. "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" sorgten im Oktober wie berichtet als neuer Haupt-Preistreiber für mehr als ein Viertel der Jahres-Teuerungsrate von 2,8 Prozent.

Nahrungsmittel im Schnitt 2,3 Prozent teurer
Gegenüber dem Vormonat September sind die Nahrungsmittel-Preise im Schnitt 2,3 Prozent gestiegen - dreimal so massiv wie die durchschnittlichen Preiserhöhungen von Juli auf August d.J. (+0,8 Prozent). Nach einer kurzen Beruhigung im September erhielten die Preise dieses Bereichs somit einen weiteren Auftrieb. Damit sind Nahrungsmittel insgesamt um 6,5 Prozent teurer als vor einem Jahr.

Molkereiprodukte und Eier hauptverantwortlich
Wie in den vergangenen Monaten zählen Molkereiprodukte und Eier (+15,3 Prozent zum Vorjahr) sowie Brot- und Getreideerzeugnisse (+6,2 Prozent) zu den Hauptverursachern der Inflation bei Nahrungsmitteln. Die starken Verteuerungen bei Molkereiprodukten und Eiern sind vor allem auf Preisanstiege bei Käse zurückzuführen: Käse ist im Schnitt 19,5 Prozent teurer als vor einem Jahr (Gouda +27 Prozent, Camembert +25 Prozent, Emmentaler +23 Prozent, Frischkäse +9 Prozent). Damit schlagen mit zweimonatiger Verspätung die im August beobachteten Steigerungen bei den Milchpreisen nun auch auf die Käsepreise durch.

Schon im Juli deutliche Verteuerungen
Bei Milch und Milchprodukten waren erste starke Preissteigerungen schon im Juli d.J. zu verzeichnen. Im aktuellen Berichtsmonat Oktober haben die Preise für Vollmilch um 0,3 Prozent angezogen; die Preissteigerungen für diverse Milchprodukte fallen im Monatsabstand jedoch wesentlich höher aus: Schlagobers +9 Prozent, Sauerrahm und Speisetopfen jeweils +7 Prozent. Im Jahresabstand ist die Vollmilch um 14 Prozent, Schlagobers um 21 Prozent, Sauerrahm um 23 Prozent und Joghurt um 20 Prozent teurer.

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Öle und Fette wurden im Jahresabstand um 11,5 Prozent teurer; hauptverantwortlich dafür sind die Preise für Butter (+26 Prozent). Dagegen wirkten die gestiegenen Eier-Preise (+8 Prozent) moderat. Brot und Getreideerzeugnisse wurden 6,2 Prozent teurer (Spezialbrot und Gebäck je +7 Prozent, Teigwaren +13 Prozent, Nussgebäck +7 Prozent, Weißbrot +6 Prozent). Die Preise für Teigwaren haben allein im Vergleich zum Vormonat um 8 Prozent angezogen.

Fleisch um 3,5 Prozent teurer
Fleisch und Fleischwaren sind insgesamt um 3,5 Prozent (Putenbrustfleisch +10 Prozent, Extrawurst und Karree je +6 Prozent) teurer als vor einem Jahr. Im Monatsabstand zogen die Preise für Fleisch und Fleischwaren um 2,2 Prozent an. So wurde etwa Toastschinken um 8 Prozent teurer, und die Preise für Schweinsschnitzel stiegen um 9 Prozent.

Obstpreise stiegen um 6,2 Prozent
Obst verteuerte sich gegenüber Oktober 2006 um 6,2 Prozent (Erdbeeren +26 Prozent, Trauben +14 Prozent), Gemüse im Schnitt um 6,9 Prozent (Zwiebel +24 Prozent, Karfiol +30 Prozent). Die Preise für alkoholfreie Getränke waren im Schnitt 3,4 Prozent höher als vor einem Jahr. Hauptverantwortlich für diesen Anstieg waren Verteuerungen bei Mineralwasser, Limonaden und Fruchtsäften (in Summe +6,0 Prozent; Orangensaft +10 Prozent). Kaffee, Tee, Kakao wurden 1,5 Prozent billiger (Bohnenkaffee -3 Prozent).

Pensionisten-Preisindex
Zum Faktum, dass der Pensionisten-Preisindex (PIPH) im Oktober mit +3,1 Prozent erneut stärker gestiegen ist als der allgemeine VPI (+2,8 Prozent), verweist die Statistik Austria auf die unterschiedliche Preisentwicklung in den Gruppen "Gesundheitspflege", "Verschiedene Waren und Dienstleistungen" sowie "Verkehr", die sich um je 2,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr verteuert hätten.

Differenz zwischen VPI und PIPH
Maßgeblich für die Differenz zwischen VPI und PIPH bei der "Gesundheitspflege" war demnach die Preisentwicklung für pharmazeutische Erzeugnisse (+2,8 Prozent) und für Krankenhausdienstleistungen (+3,1 Prozent). Innerhalb der Ausgabengruppe "Verschiedene Waren und Dienstleistungen" waren Sozialschutzdienstleistungen (+3,7 Prozent) und Dienstleistungen zur Körperpflege (+3,9 Prozent) sowie sonstige Dienstleistungen (+3,7 Prozent) für die Differenz verantwortlich.

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