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Peter Klugar neuer ÖBB-Chef

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Die ÖBB haben einen neuen Vorstandschef: Peter Klugar wurde wie ewartet zum neuen Vorstandssprecher bestellt. Er folgt Martin Huber nach.

Der ÖBB-Aufsichtsrat hat am Montag wie erwartet den 59-jährigen Peter Klugar zum neuen Vorstandssprecher der Holding bestellt. Klugar folgt dem umstrittenen Generaldirektor Martin Huber, der im April nach Vorwürfen um Immobiliengeschäfte seiner Frau den Hut nehmen musste. Der neue ÖBB-Chef, der 1978 bei der Staatsbahn zu arbeiten begann, ist einer dienstältesten ÖBBler im Management. Weitere Personalentscheidungen traf das oberste Kontrollgremium der Bahn am Montag dem Vernehmen nach keine.

Klugar und Aufsichtsratschef Horst Pöchhacker werden am Dienstagvormittag in Wien den weiteren Kurs des 42.000-Mann-Unternehmens erläutern.

Wunschkandidat von Faymann
Klugar war in der ÖBB-Holding zuletzt für den Bereich Infrastruktur zuständig. Klugar, Wunschkandidat von Verkehrsminister Werner Faymann (S), wird mit einem neuen ÖBB-Finanzvorstand ab Herbst wohl ein "schwarzes" Pendant bekommen. Wie bekannt geht auch ÖBB-Finanzvorstand Erich Söllinger im Oktober ab, sein Posten ist soeben ausgeschrieben worden. Söllinger war auf Vorstandsebene für die Anschaffung von Wertpapieren verantwortlich, die in der Bilanz 2007 einen Abschreibungsbedarf in dreistelliger Millionenhöhe verursacht haben.

Wie hoch die Wertberichtigung tatsächlich ausgefallen ist, will die ÖBB offiziell erst gegen Ende Juni bekannt geben, wenn sie die Bilanz vorstellt. Die Belastung wird auf rund 200 Mio. Euro geschätzt, ein Betrag, der das Jahresergebnis voraussichtlich in die roten Zahlen führen wird. Die Aufsichtsräte haben neben der Bestellung Klugars am Montag jedenfalls auch die Bilanz des vergangenen Jahres einstimmig gutgeheißen.

Poschalkos Zukunft noch ungewiss
Auch der für den Absatz zuständige ÖBB-Holding-Vorstand Gustav Poschalko wird voraussichtlich im Herbst gehen, aber über einen Konsulentenvertrag weiter für die ÖBB tätig bleiben. Poschalko soll den im vergangenen Jänner fixierten 400 Mio. Euro schweren Kauf der Güterverkehrstochter der ungarischen Bahn MAV über die Bühne bringen. Zu Poschalko fielen am Montag offenbar aber keine Entscheidungen im Aufsichtsrat

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