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Unicredit streicht 570 Stellen in Österreich

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Radikaler Sparkurs: Der Bank Austria-Mutterkonzern UniCredit streicht massiv Jobs. In Österreich sind 570 Leute betroffen.

Der Bank Austria-Mutterkonzern UniCredit baut in den nächsten zweieinhalb Jahren 9.000 Stellen in Westeuropa ab, wo der Konzern 100.000 Leute beschäftigt. Insgesamt sind es knapp 5 Prozent der 180.000 Leute umfassenden Gesamtbelegschaft. Die Hauptlast trägt Italien, auch in Deutschland werden bei der HypoVereinsbank (HVB) mehr als 2.000 Jobs gestrichen. Die Bank Austria in Österreich ist mit dem Abbau von 570 Mitarbeitern betroffen.

Job-Boom in Osteuropa
Die Details zum österreichischen Anteil am Personalsparpaket gab die Bank Austria am Donnerstag Nachmittag bekannt. In Osteuropa, ebenfalls von der Bank Austria aus gesteuert, sollen dagegen rund 11.000 Arbeitsplätze dazukommen.

In Österreich soll der Personalstand "durch Struktur- und Prozessverbesserungen" bis Ende 2010 um 570 Mitarbeiter sinken. Davon betroffen seien kundenferne Bereiche, betont die Bank. In den Filialen und im Vertrieb seien keine Kürzungen geplant.

Die Bank Austria wolle beim neuen Jobabbau vor allem wieder die natürliche Fluktuation nützen, also den natürlichen Abgang von im Schnitt 200 bis 300 Leuten pro Jahr, sagte ein Sprecher. Über die Handhabung des darüber hinaus gehenden Abbaus gibt es noch keine Angaben. Der Betriebsrat sei über die aktuellen Sparziele informiert, hieß es heute. In den nächsten Wochen werde nach "sozial ausgewogenen" Lösungen für die Betroffenen gesucht.

Der Jobbabbau in Österreich im Detail:

  • Von Auslagerungen - nach Polen und Rumänien - betroffen sind hierzulande 320 Arbeitsplätze (Bereich Administration Services, Vollzeit) betroffen, wobei nachgelagerte Abwicklungsarbeiten innerhalb der Gruppe auf billigere "Produktionsstandorte" nach Osteuropa übertragen werden.
  • Auch in der IT wird eingespart: Mit der neuen gemeinsamen IT-Plattform "Eurosig" sollen in Summe weitere 180 Stellen in Österreich im IT-Bereich abgebaut.
  • 70 Arbeitsplätze werden außerdem bankweit in kundenfernen Bereichen eingespart.

Die Bank Austria wolle damit ihre Cost/Income Ratio von derzeit 52,2 Prozent auf 49 Prozent im Jahr 2010 verbessern, hieß es am Donnerstag weiter. Die für Österreich und die meisten Länder Osteuropas zuständige Bank-Austria beschäftigte 2007 zum Ultimo 54.387 Mitarbeiter. In den Bank Austria-Osttöchtern werkten zuletzt knapp 44.000 Mitarbeiter.

In Österreich, wo die Bank zuletzt Jahr für Jahr mehrere hundert Stellen abgebaut hat, hatte die Bank Austria AG (nur Bank) zum Jahresende 6.711 Mitarbeiter. Samt inländischer Töchter waren es zum vorjährigen Ultimo 10.739 Leute.

Der auch in diesem Jahr laufende Abbau mehrerer Hundert Mitarbeiter durch Frühpensionierungsaktionen gilt in den Planberechnungen bereits als abgeschlossen.

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