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A-Tec bekommt Zuschlag für Kraftwerk Voitsberg

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Mirko Kovats erhielt den Zuschlag für das stillgelegte Braunkohlekraftwerks Voitsberg III. Der Vertrag wurde bereits unterzeichnet-

Die A-Tec Industries AG des Industriellen Mirko Kovats hat den Zuschlag für das 2006 stillgelegte Braunkohlekraftwerks Voitsberg III der Austrian Thermal Power GmbH & Co KG (ATP) erhalten. Wie am Mittwoch bekanntgegeben wurde, ist ein Vertrag zur Gesamtstandortverwertung unterzeichnet worden.

Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Im Fortführungskonzept für das 330 MW-Kraftwerk werde die Umrüstung auf andere Energieträger evaluiert. A-Tec Industries prüfe gemeinsam seiner im Kraftwerksgeschäft tätigen Konzerngesellschaft Austrian Energy & Environment Gruppe (Division Anlagenbau) mehrere Varianten der Umsetzung, hieß es von A-Tec.

Neue Arbeitsplätze
"Ich bin überzeugt, dass wir die Reaktivierung und Umrüstung des ehemaligen Braunkohlekraftwerkes Voitsberg III wirtschaftlich gestalten werden," kommentierte A-Tec-Chef Mirko Kovats die Transaktion und betonte die damit verbundene Schaffung neuer zukunftsträchtiger Arbeitsplätze in der Region. Die nun geplante Evaluierung beziehe sich sich sowohl auf den Bereich Energietechnik als auch auf ergänzende Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten. Der Aufsichtsrat des 56-Prozent-Eigentümers Verbund muss den Deal noch bestätigen.

Hoch erfreut reagierte SPÖ-Landeshauptmann Franz Voves: Der Einsatz für die Region habe sich gelohnt, eine ursprünglich geplante Teilverwertungsausschreibung habe verhindert werden können. Kovats habe ja angekündigt, dem stillgelegten Kraftwerk wieder neues Leben einzuhauchen. Zusätzlich soll ein Kompetenzzentrum mit rund 200 Mitarbeitern entstehen, so Voves. Mit der Entscheidung für Kovats sei auch dem Wunsch aus der Region entsprochen worden. "Es besteht jetzt die große Chance, dass wieder zahlreiche neue Arbeitsplätze im Bezirk Voitsberg entstehen. Angesichts der Ankündigung des Köflacher Autocluster-Zulieferers Lear, wonach mehr als 70 Kündigungen im Raum stehen, wären diese neuen Jobs ein Segen für die Region."

Wettlauf der Interessenten
Um das 2006 stillgelegte und eigentlich zum Abriss bestimmte Braunkohlekraftwerk Voitsberg III war im Herbst 2007 ein Wettlauf der Interessenten und Ideen ausgebrochen. Vor allem als Kovats bekundete, die Anlage kaufen und um 100 Mio. Euro in ein Steinkohle- und Biomassewerk umzurüsten zu wollen, waren plötzlich verschiedene Optionen der Nachnutzung am Tisch.

Der Verbund hatte Anfang November die Verkaufsentscheidung aufgeschoben, selbst die Umrüstung auf Steinkohle verworfen und im Jänner die Einleitung eines Bieterverfahrens beschlossen. Mit Frist lagen laut der mit der Verkaufsabwicklung betrauten PricewaterhouseCoopers (PwC) 50 Anbote vor. In einer zweiten Runde blieben 28 in- und ausländischen Bieter über, von denen drei in die engere Wahl kamen seien: Alpine, Kovats - beide standen für Umrüstung und Weiterbetrieb - und ein deutsches Unternehmen, das das Kraftwerk nicht betreiben, sondern verwerten wollte.

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