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Ausführliches UEFA-Urteil gegen Austria folgt noch

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Die Anhänger haben Austria Wien in der laufenden Europa-League-Saison zu manch wichtigem Sieg oder Tor gepeitscht. Doch die Strafen, die die UEFA am Donnerstag wegen der Vorfälle rund um das Heimspiel gegen Athletic Bilbao (0:3) ausgesprochen hat, schaden dem ÖFB-Cupsieger noch mehr als die 20.000 Euro Geldbuße. Das nächste Europacup-Spiel unter Ausschluss der Fans kostet rund 200.000 Euro Umsatz.

Ein zweites "Geisterspiel" ist für zwei Jahre bedingt ausgesprochen worden. Das ist nicht nur wirtschaftlich, sondern auch sportlich ein schwerer Schlag für die Violetten, die als einziger ÖFB-Club seit 2002 stets im internationalen Geschäft dabei sind. "Ohne Fans zu spielen ist sehr, sehr schlecht. Sie erzeugen eine tolle Stimmung, haben großen Anteil an unserer guten Heimbilanz und uns in entscheidenden Phase geholfen. Ein paar Wenige haben uns aber geschadet", meinte Trainer Karl Daxbacher.

Der Niederösterreicher, der seit eineinhalb Jahren am Verteilerkreis sportlicher Feldherr ist, nahm am Freitag auf der Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen Austria Kärnten (Samstag, 18.00 Uhr) zu dem Urteil Stellung. Die beiden AG-Vorstände Markus Kraetschmer (weilte zu Sponsor-Gesprächen) und Thomas Parits waren nicht anwesend. Der Sportdirektor liegt seit zwei Tagen mit Grippe im Bett und ist auch für das Spiel am Samstag als Zuschauer fraglich.

Weitere Kommentare zu der Entscheidung der UEFA-Richter wollten die Violetten vorerst aber ohnehin keine abgeben. "Wir haben heute Vormittag eine ausführliche Version der Urteilsbegründung angefordert, die wir in der kommenden Woche erhalten werden. Und erst dann werden wir entscheiden, ob wir Protest einlegen", sagte Austria-Pressesprecher Christoph Pflug.

Der Sicherheitskorridor vor der großen Osttribüne, der vor einer Woche beim Heimspiel gegen Kapfenberg seine Feuertaufe erlebt hat, bleibt weiterhin aufrecht. Jeder Besucher, der ins Stadion, den Fanshop, ins violette Pub oder zu den Kassen möchte, muss einen gültigen Lichtbildausweis vorweisen. Die Personaldokumente werden kopiert. Die Daten werden erst dann gelöscht, wenn es bis nach dem Spiel keine Vorfälle gibt.

"Das System der Eintrittskontrollen greift", resümierte Pflug. Es funktionierte sogar so gut, dass vor dem Heimspiel gegen Kafpenberg auch Rubin Okotie im Sicherheitsnetz hängenblieb. Der rekonvaleszente Stürmer war von einem Security-Mann nicht erkannt worden und hatte keinen Lichtbildausweis bei sich. "Erst mit Hilfe eines herbeigerufenen Austria-Funktionärs durfte der Spieler zur Autogrammstunde ins Horr-Stadion", erzählte Pflug.

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