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Austria schielt vor Frühjahrs-Auftakt auf Titel

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Mit einem alten, neuen Torjäger und zumindest ein Auge auf den Meisterteller gerichtet startet die Wiener Austria ins Frühjahr der Fußball-Bundesliga. Der Papierform nach kommt Gegner Kapfenberg am Samstag (18.00 Uhr) gerade recht, um den Violetten einen sportlich optimalen Auftakt zu ermöglichen.

Vor einer auch aufgrund der Fan-Problematik vielbeachteten Partie im Horr-Stadion spekuliert der Tabellendritte mit einem Sprung mitten ins Titelrennen. Heimkehrer Roland Linz umriss die Ausgangslage beim Cupsieger treffend: "Wichtig ist, dass wir gut starten. Wir sind nur wenige Punkte zurück und das Ziel ist der Meistertitel."

Die Auslosung dafür scheint für die Austria in den ersten Frühjahresrunden ideal: Drei Heimauftritte gegen Kapfenberg, Kärnten und den LASK sowie eine Auswärtsreise nach Mattersburg warten auf die Favoritner. "Von der Optik her haben wir im Frühjahr eine gute Auslosung. Wir haben schon die Vision, vorne dabei zu sein", meinte Trainer Karl Daxbacher. "Mit Siegen in den ersten vier Runden könnte schon der Glaube kommen, vorne mit dabei zu sein."

Ein wichtiges Schäuflein dazu beitragen soll in der Idealvorstellung der Austria-Familie Roland Linz. Der Steirer kam zwar erst Ende Jänner aus der Türkei zurück ins violette Trikot, er soll aber der nach den verletzungsbedingten Ausfällen von Okotie und Jun eher lahmen Austria-Offensive wenn möglich sofort den nötigen Schwung verleihen. An Ehrgeiz dürfte es dem zuletzt verhinderten Torjäger laut Daxbacher nicht mangeln. Er müsse Linz sogar ein wenig "bremsen". Gegen Kapfenberg wird der EURO-Stürmer jedenfalls nicht auf sich allein gestellt an vorderster Front agieren.

"Für ihn ist es besser, wenn ein zweiter Stürmer mit dabei ist", erklärte Daxbacher, der noch zwischen Diabang und Schumacher schwankt. Die Steirer erwartete sich der Austria-Coach, der mit seinem Team seit 2. November 2008 und nunmehr 19 Liga-Runden (14-5-0) zu Hause unbesiegt ist, jedenfalls mit einer "ausgeklügelten Defensivtaktik". Bei einem Sieg hätte Daxbacher in seinem 56. Spiel als Austria-Coach die 100-Punkte-Marke geknackt.

Weiter Thema am Verteilerkreis blieb, wie die Anhänger der Violetten - bis Freitagmittag waren 5.100 Karten verkauft - auf die vom Verein verhängten Restriktionen reagieren. Mit den befürchteten Protesten gegen die Club-Führung wollten sich die Austria-Verantwortlichen aber im Vorfeld der Partie nicht beschäftigen. "Wenn wir eine gute Leistung zeigen, werden die Fans wieder als zwölfter Mann hinter uns stehen", hoffte Vorstand Thomas Parits auf die Vernunft der Fans.

Kapfenberg reist mit voller Mannschaftsstärke in die Bundeshauptstadt. Trainer Werner Gregoritsch darf nach einer intensiven Vorbereitung auf alle Spieler seines engeren Kaders zählen. Dass die Obersteirer in Wien ihre Defensive entblößen, dürfen die Austrianer nicht erwarten. "Es ist klar, dass wir nicht das Spiel machen werden. Wir werden versuchen, geordnet zu spielen, dem Gegner wenig Chancen zu bieten und unsere zu verwerten", meinte Gregoritsch, der mit dem Neunten die 40-Punkte-Marke als Saisonziel festgemacht hat.

Dass die "Falken" die ganze Woche wetterbedingt nur auf Kunstrasen trainierten, soll für den Coach keine Ausrede sein. Noch kein Thema beim KSV ist auch Neuzugang Antonio di Salvo, der laut Gregoritsch "noch einige Zeit braucht". Vor der hängenden Spitze Marek Heinz wird entweder Srdjan Pavlov oder der beweglichere Deni Alar den Solo-Stürmer geben.

Obligatorisch bleibt, dass ein Erfolg der Kapfenberger schon historische Ausmaße hätte: Der bis dato letzte Auswärtssieg bei der Austria im Oberhaus gelang im Herbst 1955 mit einem 3:2 auf der Hohen Warte.

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