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Kuriose Treffer bescherten Porto und Bayern Sieg

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Kuriose Treffer haben Bayern München und dem FC Porto in den Achtelfinal-Hinspielen der Fußball-Champions-League jeweils den 2:1-Sieg beschert und für große Diskussionen am Tag danach gesorgt. Ein irreguläres Tor von Miroslav Klose (89.) musste gegen den AC Fiorentina kurz vor Schluss herhalten, um die Hoffnungen des deutschen Rekordmeisters auf den Einzug ins Viertelfinale am Leben zu erhalten.

Während die Italiener das Achtelfinal-Hinspiel schnell zum "Skandal-Spiel" erklärten, mussten auch die Bayern nach ihrem 2:1-Sieg die entscheidende Mithilfe des norwegischen Referees Tom Henning Övrebö eingestehen. "Wir haben Glück gehabt, denn unser Siegtor war klar Abseits", sagte Bayern-Trainer Louis van Gaal. Fiorentinas Juan Vargas gab den Unparteiischen auf den Weg, sich besser "umgehend die Augen untersuchen lassen."

Ein Aufschrei der Entrüstung ging am Donnerstag auch durch die italienischen Gazetten. "Was für ein Diebstahl in München", titelte die Sportzeitung "La Gazzetta dello Sport", die "Tuttosport" beschäftigte sich ausgiebig mit dem "skandalösen" 2:1. "Das ist eine Schande", meinte Vorstand Andrea Della Valle. Kapitän Riccardo Montolivo offenbarte, "dass wir uns schon etwas verarscht fühlen". Selbst Torschütze Klose hatte eine Minute vor Schluss nach Ivica Olics Kopfballvorlage "das Gefühl, im Abseits" gestanden zu sein. Trotzdem meinte der Stürmer am Donnerstag: "Tor ist Tor. Ich habe auch schon Tore geschossen, wo ich nicht im Abseits stand und es wurde gewunken. Das gleicht sich am Schluss aus."

Bei Arsenal war ein Schuldiger für die Niederlage in Portugal schnell gefunden: Ersatztormann Lukasz Fabianski. Arsenal hingegen ist bei der 1:2-Schlappe beim FC Porto vom eigenen Schlussmann besiegt worden. Die Zeitung "Guardian" bezeichnete die Fehler des Keepers Lukasz Fabianski als "Horror-Show". "Fabianski überreicht Porto den Sieg", titelte die "Times" am Donnerstag, die von einem "Comedy-Abend" sprach. Auch Kapitän Cesc Fabregas ging hart mit seiner Elf ins Gericht. "Das waren Tore, wie sie unter Schulbuben fallen", klagte der Spanier. Die Portugiesen jubelten hingegen. Der Tormann sei "ein Freund", so das Massenblatt "Correio da Manha".

Fabianskis "schwarzer Abend" hatte in der 11. Minute begonnen, als der Keeper eine Flanke von Silvestre Varela ins eigene Netz ablenkte. Sol Campbell (18.) schaffte zwar den Ausgleich für die Gäste von der Insel. Doch ihr polnischer Schlussmann agierte in der zweiten Hälfte innerhalb von Sekunden gleich zweimal unglücklich. Er nahm zunächst einen Rückpass von Campbell im Strafraum mit der Hand auf, dann erlaubte er die schnelle Ausführung des Freistoßes. Falcao schob den Ball unbedrängt ins Netz (51.) "Fabianski schrieb eine Komödie der Irrungen, aber niemand lacht, außer den Einheimischen", stellte der "Daily Telegraph" fest.

Kritisiert wurde nach dem Abpfiff aber nicht nur Fabianski. Auch der schwedische Skandal-Schiri Martin Hansson, der im WM-Play-off-Spiel bereits ein Handspiel des Franzosen Thierry Henry gegen Irland übersehen und den Sieg der Equipe Tricolore ermöglicht hatte, bekam sein Fett ab. "Es war ein Riesenfehler, Porto die Ausführung des schnellen Freistoßes zu erlauben", meinte Arsenal-Coach Arsene Wenger.

Porto ist das alles egal. "Beim Rückspiel in London werden wir die Hölle erleben, aber wir kommen weiter", versprach Trainer Jesualdo Ferreira. Die Statistik gibt ihm recht. Nach einem Heim-Sieg im Hinspiel sind die "Drachen" aus Porto in der K.o.-Phase der Champions League bisher immer weitergekommen. Das war zwölf Mal der Fall.

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