Ländliche Räume intelligent nützen und schützen

Bodenverbrauch

Ländliche Räume intelligent nützen und schützen

Österreich ist im Bereich Bodenverbrauch Europameister – das aber leider im negativen Sinn: 0,5 Prozent der Agrarflächen werden bei uns jährlich verbaut und stehen nicht mehr für die landwirtschaftliche Produktion zur Verfügung. Zum Vergleich: In Deutschland sind dies aufgrund der strukturierteren Raumordnung nur 0,25 Prozent der Flächen. Österreich hat zugleich die höchste Supermarktfläche pro Kopf und das dichteste Straßennetz Europas. Dazu gesellt sich der heimische Rekordwert bei leerstehenden Immobilien: Laut Umweltbundesamt gibt es in Österreich brachliegende Industrieflächen in Höhe von 40.000 Hektar.

In Dörfern und Städten sind immer mehr ungenützte Häuser in teils desolatem Zustand.

Bodenverbrauch reduzieren

Vor diesem Hintergrund fordert der Masterplan für den ländlichen Raum eine Neuausrichtung von Raumordnung, Raumplanung, Baurecht sowie Wohnbauförderung. Klares Ziel ist es, Flächen zu sparen und den Bodenverbrauch auf 2,5 Hektar pro Tag zu beschränken. Laut Umweltbundesamt werden täglich Flächen im Ausmaß von 19,2 Hektar dauerhaft versiegelt (Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre) bzw. 14,7 Hektar (Durchschnitt der vergangenen drei Jahre).

Flächen besser nutzen

Für eine bessere Nutzung von Raum und Boden präsentiert der Masterplan ein umfassendes Maßnahmenpaket. Beispiele dafür:

• Moderne rechtliche Rahmenbedingungen sollen etwa die Umwidmung von Bauernhöfen in Mehrfamilienhäuser erleichtern. Das verhindert zusätzlichen Bodenverbrauch und schafft leistbaren Wohnraum in den Regionen. Auch die gewerbliche Nutzung von landwirtschaftlichen Gebäuden soll erleichtert werden.

• Die Wohnbauförderung soll nicht nur den Neubau von Wohnraum fördern, sondern auch neue Wohnformen sowie die sinnvolle Nutzung von besiedelten Flächen.

• Für eine ressourcenschonende Siedlungsentwicklung soll ein Bauland-Monitoring sorgen. Damit werden die Verfügbarkeit von Flächen sowie der Entwicklungs- und Realisierungsstand bei den Flächenmobilisierungen überprüft.

• Leerstehende Gebäude sollen durch aktives Flächenmanagement genutzt werden. Vorbild dafür ist die in Niederösterreich bereits eingesetzte Flächenmanagement-Datenbank.

Näheres zum Masterplan unter bmlfuw.gv.at/masterplan

 

Entgeltliche Einschaltung des BMLFUW

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