Die Postgewerkschaft wirft dem Management eine mangelnde Strategie für die Zukunft vor und präsentiert einen Alternativplan zur Postämter-Schließung. "Man könnte etwa Schwerpunkt-Postämter definieren und zum Beispiel angeschlossene Kleinstfilialen für ein paar Stunden am Tag offenhalten", wird der oberste Postgewerkschafter Gerhard Fritz in Medienberichten zitiert.
Das Argument, dass Post-Partner (Greisler, etc) bessere Öffnungszeiten haben, lässt er nicht gelten. "Die Öffnungszeiten könnte ja die Post selbst auch den Bedürfnissen der Kunden anpassen. Aber mit uns hat noch nie jemand über gestaffelte Öffnungszeiten gesprochen", betonte Fritz.
Das neue Postkonzept enthalte jedenfalls kaum konkretes und bestehe größtenteils nur aus Überschriften. Es stehe zum Beispiel keine einzige Zahl drinnen, wie viele eigene Filialen die Post mittelfristig behalten will oder wie viele Mitarbeiter. Fritz: "Wir können nicht einem Konzept zustimmen, von dem wir nicht wissen, wie es ausschaut und wie es umgesetzt werden soll."
Und er verwies auf bisher negative Erfahrungen bei der Umwandlung von Ämtern in Post-Partner. "Die Postämter, die bisher durch Partner ersetzt wurden, hatten im Jahr durchschnittlich 60.000 Euro Einnahmen. Ein Post-Partner bringt es auf 15.000 bis 16.000 Euro."
In der Stadt Salzburg halten indessen am Mittwoch die Postzusteller eine ganztägige Betriebsversammlung ab. 94.000 Haushalte werden ihre Post nur ganz eingeschränkt erhalten. Diese Maßnahme sei notwendig geworden, weil trotz massiver Personalprobleme (17 nicht besetzte Zustellarbeitsplätze) das Postmanagement von seinem Vorhaben nicht abgeht, weitere fünf Arbeitsplätze in der Briefzustellung der Stadt Salzburg einzusparen. Das Management kritisierte die Betriebsversammlung als rechtswidrig.