Erneute Talfahrt: US-Börsen mit sehr starken Verlusten

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Nach kurzem Aufatmen nach einer Kurserholung am Dienstag geht die Talfahrt am Mittwoch wieder weiter.

New York. Die US-Börsen haben am Mittwoch kurz nach Handelsbeginn erneut zu einer Talfahrt angesetzt. Am Vortag gab es an der Wall Street noch einen Erholungstag zu sehen. Bereits zum Wochenstart wurde wegen des eskalierenden Handelsstreits mit China der schwächste Handelstag im bisherigen Börsenjahr 2019 absolviert.
 
Marktteilnehmer sprechen von einer Flucht in "sichere Häfen" wie Gold oder Anleihen. Der Goldpreis kletterte mittlerweile auf die höchsten Stände seit mehr als sechs Jahren. Gegen 15.45 Uhr rutschte der Dow Jones Industrial Index um 570,48 Einheiten oder 2,19 Prozent auf 25.459,04 Zähler ab. Der S&P-500 Index verlor satte 53,92 Punkte oder 1,87 Prozent auf 2.827,85 Zähler. Der Nasdaq Composite Index fiel um deutliche 128,23 Punkte oder 1,64 Prozent auf 7.705,04 Einheiten und steht damit bereits vor seinem 7. Verlusttag in acht Sitzungen.
 
Verkaufsdruck gibt es bei den Bankenaktien zu sehen. Die Aussicht auf sinkende Zinsen belastet hier merklich. Im Dow Jones fielen Goldman Sachs um 3,4 Prozent und JPMorgan verbilligten sich um 3,8 Prozent. Die Titel der Citigroup büßten 3,5 Prozent ein und Bank of America gaben gar um 4,3 Prozent nach.
 

Auch erfolgreiche "Blue-Chips-Unternehmen" mit harten Verlusten

 
Von den Unternehmen die Zahlen vorlegten kamen ebenfalls keine positiven Impulse. Dass Walt Disney die Erwartungen für das vergangene Geschäftsquartal trotz des Erfolgsfilms "Avengers: Endgame" klar verfehlte, ließ die Aktien des Unterhaltungsriesen beachtliche sechs Prozent absacken. Als Belastung erweisen sich vor allem Sonderkosten durch die Integration zugekaufter Geschäfte von 21st Century Fox und hohe Investitionen in den Auf- und Ausbau von Streaming-Diensten.
 
Für die Anteilsscheine des Flugzeugbauers Boeing ging es um 1,8 Prozent nach unten. Kurz nach Handelsbeginn spricht Unternehmenschef Dennis Muilenberg auf einer Analystenkonferenz. Der amerikanische Airbus-Konkurrent kämpft immer noch mit den Folgen zweier Flugzeugabstürze mit Hunderten von Todesopfern. Auch weil die Baureihe 737 Max nach dem zweiten Unglück mit Flugverboten belegt worden war, hatte Boeing vor kurzem einen Rekordverlust für das zweite Quartal berichtet.
 
Bei Twitter gibt es einen Kursrückgang von 0,6 Prozent. Der Kurznachrichtendienst hatte mitgeteilt, dass einige Daten von Nutzern ohne deren Wissen mehr als ein Jahr lang mit Werbekunden des Dienstes geteilt worden sein könnten. Das Online-Netzwerk Facebook war jüngst wegen eines Datenskandals zu einer Rekordstrafe von fünf Milliarden US-Dollar verdonnert worden
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