Dijsselbloem-Nachfolge: Europäische Volkspartei schickt keinen Kandidaten.
Die Europäische Volkspartei (EVP) schickt offiziell keinen Kandidaten für die Nachfolge des niederländischen Sozialdemokraten Jeroen Dijsselbloem als Vorsitzender der Eurogruppe ins Rennen. Damit dürfte Österreichs Finanzminister Hans-Jörg Schelling (ÖVP) endgültig aus dem Rennen sein. Die Entscheidung der EVP sei bei einer Telefonkonferenz gefallen, hieß es am Mittwoch aus EVP-Kreisen.
Zuvor hatte der EU-Kommissar und Vizechef der Europäischen Volkspartei (EVP), Johannes Hahn (ÖVP), in Brüssel gesagt, er gehe nicht davon aus, dass die EVP einen Kandidaten ins Rennen um den Posten des Eurogruppenchefs schicken wird. Das habe nichts mit Qualifikationen zu tun, betonte Hahn vor Journalisten und fügte hinzu: "Aus österreichischer Sicht wäre es sicher toll, wenn wir den Vorsitzenden stellen könnten."
"Übergeordnete Sichtweise"
Allerdings, so der EU-Kommissar, gebe es eine "übergeordnete Sichtweise". Die EVP stelle bereits die Präsidenten der EU-Kommission, des EU-Rats und des EU-Parlaments - und damit drei von den insgesamt fünf führenden europäischen Positionen. Hier müsse man auf eine "gewisse Balance" achten, um auf europäischer Ebene etwas zu erreichen, sagte Hahn mit Verweis auf Mehrheiten und Allianzen im Parlament.
Die Wahl des Eurogruppenchefs ist für das Treffen der Euro-Finanzminister am 4. Dezember geplant.