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Österreichs Wettbewerbsfähigkeit hat sich etwas verbessert

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Österreich im Vergleich mit 30 Ländern top bei Pro-Kopf-Einkommen, regionaler Verteilung und Außenhandel - Nur im Mittelfeld bei Vollzeitbeschäftigung - Relativ großer Gender-Gap.

Österreichs Wettbewerbsfähigkeit hat sich gegenüber dem Vorjahr etwas verbessert und liegt hinter dem oberen Drittel von rund 30 europäischen Vergleichsländern. Top ist Österreich in Bezug auf Pro-Kopf-Einkommen, regionale Verteilung und Außenhandel. Eine niedrige Quote bei Vollzeitbeschäftigten und ein relativ großer Gender-Gap sorgen aber dafür, dass Österreich in den Dimensionen "soziale Lebensverhältnisse" und "Arbeitsmarkt" nur im Mittelfeld liegt.

Das zeigt der "Wifo-Radar der Wettbewerbsfähigkeit", der die Leistungsfähigkeit des Standortes Österreich unter Berücksichtigung wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Zielgrößen anhand von über 24 Indikatoren erfasst.

Im Durchschnitt über alle 24 Indikatoren wiesen im jeweils letzt verfügbaren Jahr (meist 2020 oder 2019) 66,5 Prozent der europäischen Vergleichsländer gleiche oder ungünstigere Werte auf als Österreich. Österreich lag somit knapp hinter dem oberen Drittel der Länder. "Drei Jahre davor war der mittlere Prozentrang mit 64,9 noch niedriger gewesen, zehn Jahre davor mit 70,1 jedoch deutlich höher", schreibt das Wifo in seinem am Dienstag veröffentlichten Bericht.

Mit einem mittleren Prozentrang von 79,6 schnitt Österreich in der Dimension reale Einkommen, Produktivität und regionale Verteilung am besten ab. Verantwortlich dafür sind laut Wifo vor allem das vergleichsweise hohe Bruttoregionalprodukt pro Kopf und der relativ geringe Rückgang der Multifaktorproduktivität in der Coronakrise, der in Österreich durch zahlreiche staatliche Hilfsmaßnahmen erfolgreich gedämpft worden sei, so das Wirtschaftsforschungsinstitut.

Im Außenhandel gehörte Österreich mit einem durchschnittlichen Prozentrang von 68,4 zum oberen Drittel der Vergleichsländer.

Im Durchschnitt der Indikatoren zum Arbeitsmarkt und den sozialen Lebensverhältnissen gehörte Österreich mit einem Prozentrang von 56,8 nur zum Mittelfeld der Vergleichsländer. "Dieser Wert wurde vor allem durch die niedrige Beschäftigungsquote in Vollzeitäquivalenten und den relativ großen Gender-Gap der Beschäftigungsquote gedrückt", heißt es. Zum oberen Drittel der europäischen Vergleichsländer gehört Österreich aber beim Anteil junger Erwachsener, die sich nicht in Ausbildung, Beschäftigung oder Schulung befinden (NEET-Quote) und bei der Weiterbildung.

Der mittlere Prozentrang bei den Indikatoren zum Einsatz natürlicher Ressourcen betrug für Österreich 62,3. Relativ schwach schneidet Österreich bei der Energieintensität und den Umwelttechnologiepatenten ab, relativ gut dagegen - wie schon im Vorjahr - beim Anteil erneuerbarer Energieträger und beim Modal Split im Gütertransport. 

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