Nachfolge

Thais wollen jetzt auf den Red-Bull-Thron

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Mateschitz konnte bei Red Bull walten und schalten, wie er wollte – das ändert sich jetzt.  

Salzburg/Bangkok. Sein Vertrag bei Red Bull lief auf Lebenszeit. Nur 49 Prozent des Unternehmens gehörten ihm, zwei Prozent hält Chalerm Yoovidhya, Oberhaupt der Thai-Familie. Sein Vater hat den Energy-Drink erfunden. Den Rest besitzt die T. C. Agrotrading, eine in Hongkong angesiedelte Holding des Thai-Clans. Bisher hat die Thai-Familie kaum auf die wirtschaftliche Entwicklung der Firma Einfluss genommen.

Nur ein Mal im Jahr traf man einander zu Gesellschaftersitzungen. Stets wurden gehörige Geldsummen überwiesen: Laut Presse waren es 2020 536 Millionen Euro. Ein Vetorecht gab es lediglich bei etwaigen Fusionen, Verkäufen oder gar einer Liquidation. Das könnte sich nun rasch ändern. Chalerm Yoovidhya beansprucht eine wichtigere Rolle für sich, schreiben Thai-Medien.   

Einfluss. Ein Insider aus der Red-Bull-Familie sagte zu ÖSTERREICH: „Mateschitz hatte aber genug Zeit gehabt, mit seinen Partnern alles zu regeln.“ Noch Ende August hat er seine Privatstiftung neu geordnet. Auch wurden die hohen Marketingkosten zurückgefahren. Bis 2019 betrug das Marketingbudget 1,8 Milliarden Euro. 2020 wurde es auf 1,6 Milliarden gekürzt. Gleichzeitig erzielte Red Bull 2020 ein Rekordergebnis von satten 1,1 Milliarden Euro.  

Neuer CEO. Fest dürfte stehen: Bei Red-Bull-Media-House, zu dem auch ServusTV gehört, wird sich in den nächsten Jahren kaum etwas ändern. So wurden etwa die Formel-1-Übertragungsrechte zuletzt bis 2026 verlängert. Im Konzern selbst könnte es aber eine heftige Diskussion über die Führungsnachfolge geben. Beide Seiten müssen sich auf einen Geschäftsführer einigen. Es ist eher unwahrscheinlich, dass dies Mateschitz‘ Sohn Mark sein wird. Er hält keine Anteile am Konzern.
Auch der Sohn von Thai-Familienoberhaupt Chalerm Yoovidhya kommt nicht in Frage. Er hat eine Anklage am Hals.    

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