Regierung wirft Management der Alitalia gravierende Fehler vor.
Der italienische Premier Paolo Gentiloni hat sich am Mittwoch wegen den Entwicklungen bei Alitalia besorgt gezeigt, schließt jedoch eine Verstaatlichung der maroden Fluggesellschaft entschieden aus. "Die Bedingungen für eine Verstaatlichung sind nicht vorhanden", betonte Gentiloni nach Medienangaben.
Die Regierung werde sich jedoch bemühen, Arbeitsplätze bei Alitalia zu retten. "Die Ablehnung des Rettungsplans erschwert uns die Arbeit", betonte Gentiloni. Er erklärte sich darüber enttäuscht, dass die Belegschaft den mühsam mit Gewerkschaften und Management ausgehandelten Rettungsplan abgelehnt habe.
Industrieminister Carlo Calenda bestätigte, dass die italienische Regierung in Brüssel sich um einen Brückenkredit im Wert von bis zu 400 Mio. Euro bemühe, um Alitalias Betrieb bis zum Verkauf aufrecht zu erhalten. Ein Angebot seitens der Lufthansa wäre "interessant", so Calenda.
Dem Management des einstigen Monopolisten warf der Industrieminister "offenkundige Fehler" vor. "Das Management hat auch mit einer gewissen Dosis Arroganz sehr vieles falsch gemacht", kommentierte Calenda. Er habe mit der Ablehnung des Rettungsplans durch die Belegschaft nicht gerechnet. "Ich habe hart gearbeitet, um zu diesem Abkommen zu gelangen", so der Minister.