Deutscher Güterbahn-Chef verlässt das Unternehmen

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Mitten in der schweren Konjunkturkrise wechselt die Deutsche Bahn den Chef ihres Schienengüterverkehrs aus. Der bisherige Leiter des Bahn-Geschäftsfeldes DB Schenker Rail, Klaus Kremper (47), wird das Unternehmen zum 31. August verlassen. Als Nachfolger wurde der Bahnmanager Alexander Hedderich (43) berufen, der bisher die Abteilung Konzernentwicklung führt. Gründe für den überraschenden Wechsel nannte der Berliner Konzern nicht. Kremper habe um Auflösung seines Arbeitsvertrages gebeten, hieß es lediglich.

Zu DB Schenker Rail gehören Güterbahnen in zehn europäischen Ländern mit rund 36.000 Mitarbeitern. Die Sparte erzielte 2008 einen Umsatz von 4,65 Mrd. Euro und ein Betriebsergebnis (EBIT) von 307 Mio. Euro. Der Umsatz brach aber mit der globalen Wirtschaftskrise ein. Branchen wie Stahl und Automobilbau reduzierten ihre Aufträge drastisch. Die Transportmenge sei im ersten Quartal 2009 im Vergleich zum Vorjahr um ein Viertel gesunken, hatte Kremper gesagt. Rund 35.000 Güterwaggons werden derzeit nicht eingesetzt, 6.000 Beschäftigte sind in Kurzarbeit.

Kremper wollte allein in diesem Jahr im Güterverkehr 850 Mio. Euro einsparen. Dies sei als Reaktion auf die Flaute nötig, zumal eine konjunkturelle Erholung in der zweiten Jahreshälfte "bislang nicht erkennbar" sei, sagte er Ende Juni in der Mitarbeiterzeitung "DB Welt".

Konzernchef Rüdiger Grube nannte Hedderich einen "ausgewiesenen Fachmann in der Verkehrsbranche". Er kenne das Unternehmen wie kaum ein anderer "und genießt mein persönliches sowie das volle Vertrauen des gesamten DB-Vorstands". Hedderich werde "die aktuell schwierigen Herausforderungen meistern."

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