Fiat bleibt hart: Sizilien-Werk wird geschlossen

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Nach dem Streik gegen die geplante Schließung bleibt der Geschäftsführer des Turiner Autobauers, Sergio Marchionne, hart. Das Produktionswerk von Termini Imerese bei Palermo, das 1.400 Personen beschäftigt, wird planmäßig Ende 2011 gesperrt, erklärte Marchionne im Interview mit der Turiner Tageszeitung "La Stampa".

"Die Bedingungen für die Fortsetzung der Autoproduktion in Termini Imerese sind nicht mehr vorhanden. Wir können uns nicht mehr ein Produktionswerk erlauben, das seit zu vielen Jahren Verluste schreibt. Die Produktion eines Autos in Termini Imerese kostet uns bis zu 1.000 Euro mehr als in einem anderen Werk. Je mehr Autos wir dort produzieren, desto mehr verlieren wir Geld", sagte Marchionne.

Der Geschäftsführer macht Druck auf die Regierung Berlusconi, damit sie eine Entscheidung bezüglich der Hilfsmaßnahmen für die Autoindustrie in diesem Jahr treffe. Die Regierung Berlusconi überlegt noch, ob die Verschrottungsprämien für Altautos auch auf das Jahr 2010 ausgedehnt werden sollen. "Es ist klar, dass die Stützungsmaßnahmen eine vorübergehende Lösung sind, um die Autoindustrie aus der großen Krise zu führen.

Früher, oder später müssen sie abgeschafft werden. Sie zu lang auszudehnen, wäre ein Schaden, für den wir in den nächsten Jahren mit geringeren Absätzen zahlen würden. Es ist logisch, dass man zu einer Normalisierung des Automarkts gelangen muss. Damit können wir langfristige Pläne entwerfen, die nicht mit den Stützungsmaßnahmen gebunden sind", sagte Marchionne.

Der Geschäftsführer zeigte sich über die Entwicklung auf dem europäischen Automarkt besorgt. "Der Automarkt wird in Europa dieses Jahr zwischen 12 und 16 % schrumpfen, das sind 1,5 bzw. 2 Mio. Autos weniger. Wir haben Fiat saniert, wenn wir jedoch nicht zur Lösung der krisenbedingten strukturellen Probleme eingreifen, könnten wir alles zerstören und unsere Zukunft aufs Spiel setzen", erklärte Marchionne.

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