Österreicher großteils mit Bahnverkehr zufrieden

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Zwei Drittel der Zugreisenden sind mit der österreichischen Bahn zufrieden, Verbesserungen wünschen sich manche allerdings im Regionalverkehr und bei Anschlüssen zu anderen Linien. Zu diesem Ergebnis kommt der jährliche Bahn-Test des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ), für den von April bis Juni 16.933 Fahrgäste befragt wurden. Der beliebteste Zug ist demnach der Railjet, der die Note 1,8 erhielt, gefolgt vom ICE (2,0) und dem ÖBB-Eurocity (2,1).

Insgesamt beurteilten die Fahrgäste den heimischen Bahnverkehr mit der Schulnote 2,2. Fernverbindungen (2,1) schnitten dabei eine Spur besser ab als der Nahverkehr (2,3). Acht von zehn Fahrgästen erwarten sich von der Regierung mehr Einsatz für die Verbesserung des Öffentlichen Verkehrs, betonte der VCÖ.

Am besten schnitten das generelle Rauchverbot in den Zügen (Note 1,6), die Freundlichkeit und Kompetenz des Schalterpersonals (Note 1,8) und die Fahrplanauskunft und Ticketbestellung im Internet sowie die Sauberkeit der Sitzplätze (jeweils Note 1,9) ab. Die schlechteste Bewertung verteilten die Fahrgäste für die Informationen bei Verspätungen sowie die Anschlüsse an Busverbindungen (jeweils Note 2,7). Auch mit den Folgeanschlüssen zu Zügen sind nicht alle zufrieden (Note 2,4).

Das Catering (2,0), die Freundlichkeit des Zugpersonals (2,1), die Pünktlichkeit (2,2), die Sanitäranlagen (2,2) sowie den Handyempfang im Zug (2,2) benoteten die Befragten mit "Gut." Am wichtigsten ist für 79 Prozent der Bahnfahrern Pünktlichkeit, gefolgt von Schnelligkeit (77 Prozent), der Häufigkeit der Verbindungen (68 Prozent) und guten Anschlüssen (67 Prozent). Den höchsten Stellenwert räumen Zugreisende Verbesserungen bei der Schnelligkeit und Häufigkeit ein.

Verbesserungspotential im Regionalverkehr

"Die Bahn ist gut, aber sie sollte deutlich besser werden", interpretierte VCÖ-Sprecher Christian Gratzer das Umfrageergebnis. Rund zwei Drittel der Befragten registrierten in den vergangenen zwölf Monaten Verbesserungen. Weiteres Potenzial dafür ortet der Club vor allem im Regionalverkehr, dort gebe es den Wunsch nach mehr Verbindungen und moderneren, komfortableren Waggons. Verspätungen infolge von Baustellen würden verziehen, sofern rechtzeitig und ausreichend informiert werde. Pendler, die rund 40 Prozent der Befragten ausmachten, legen großen Wert auf gute Folgeanschlüsse und regelmäßige Züge in den Abendstunden. Sie wünschen sich mehr und schnellere Verbindungen.

Ein bundesweiter Taktverkehr nach dem Vorbild des Schweizer Bahnsystems würde für regelmäßige Verbindungen in alle Regionen sorgen, forderte der VCÖ. Dies sei erreichbar, wenn rasch eine Offensive gestartet werde. Angesichts der Wirtschaftskrise sei das Bahnnetz auch ein soziales Netz, 89 Prozent sehen darin eine wesentliche Mobilitätsgarantie.

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