Polnische Regionalbahnen zahlungsunfähig

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Die polnischen Regionalbahnen PKP PR sind zahlungsunfähig. Der Aufsichtsrat forderte den Vorstand auf, das Konkursverfahren einzuleiten, nachdem ein Gerichtsvollzieher Konten des Unternehmens gesperrt hatte. Hauptgläubiger ist mit Forderungen von 120 Mio. Zloty (28 Mio. Euro) die staatliche Gesellschaft PKP Intercity, die für die schnellen Verbindungen zwischen Großstädten verantwortlich ist. PKP PR gehört den polnischen Verwaltungsbezirken (Wojwodschaften).

Die Einleitung eines Konkursverfahrens würde eigentlich gegen das Gesetz verstoßen, durch das die PKP PR vor neun Jahren geschaffen wurde und das diese Möglichkeit ausschließt. Der Aufsichtsrat des Unternehmens hofft aber, durch die Maßnahme zu einer Einigung mit den Gläubigern zu kommen.

Ohne eine Einigung droht der PKP PR der Kollaps: Ende November läuft ein fünfjähriges Abkommen aus, durch das PKP Intercity den Regionalbahnen schon 760 Mio. Zloty Schulden erlassen hat. Sollte festgestellt werden, dass PKP PR seine Verpflichtungen aus dem Abkommen nicht erfüllt, muss auch diese Summe plus Zinsen zurückzahlen.

Nach Informationen der Zeitung "Dziennik Gazeta Prawna" verlangt PKP Intercity von den Regionalbahnen, 60 Verbindungen zu streichen, um rentabler zu wirtschaften. PKP PR befördert täglich mehr als 300.000 Personen, das Unternehmen beschäftigt über 16.000 Mitarbeiter.

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