90 Prozent weniger Gewinn: Hohe Abschreibungen auf Geschäfte mit dem Flugzeugbauer Boeing haben dem deutschen Grafitspezialisten SGL Group die Bilanz verhagelt. Der Überschuss schrumpfte 2012 auf 7,2 Mio. Euro, wie der Konzern mitteilte. Hintergrund sind die Schwierigkeiten des SGL-Kunden Boeing mit dem neuen Langstreckenjet "Dreamliner".
Der US-Konzern hat Probleme mit den Auslieferungen und drosselte Produktionsmengen bei einer Modellvariante zugunsten einer anderen. Das zehrte an den Werten einiger langfristiger Lieferverträge der Wiesbadener, die Strukturbauteile aus Carbonfasern für den Jet liefern. Die Folge: 2012 musste SGL allein 54,2 Mio. Euro in seinem Carbonfaser-Geschäft abschreiben.
Die SGL-Aktionäre aber sollen trotz der dürftigen Ergebnisse nicht leer ausgehen. Ihnen versprach SGL-Chef Robert Koehler eine stabile Dividende von 0,20 Euro. "Das Geschäftsjahr 2012 verlief durchwachsen", räumte er ein. Die Entwicklung in der Carbonfasersparte sei enttäuschend gewesen.