Die deutsche Commerzbank steht Reuters-Informationen zufolge kurz vor einer Einigung mit den US-Behörden im Streit über Sanktionsverstöße. Das Geldhaus werde voraussichtlich eine Buße von rund 650 Mio. Dollar zahlen, damit die Ermittlungen beendet werden, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen.
Davon sollten rund 300 Mio. Dollar an den New Yorker Bankenregulierer Benjamin Lawsky gehen, ergänzte ein Insider am Mittwoch. Die Vereinbarung könne bereits nächste Woche öffentlich gemacht werden. Wahrscheinlicher sei allerdings eine spätere Bekanntgabe im laufenden Monat. Eine Banksprecherin wollte sich dazu nicht äußern.
Die USA verdächtigen das Frankfurter Geldhaus - neben vielen anderen Instituten -, vor allem gegen die von ihnen gegen den Iran verhängten Sanktionen verstoßen zu haben. Unter anderem geht es um Geschäfte der Commerzbank für die staatliche iranische Reederei IRISL. Die USA werfen dem Unternehmen vor, die Verbreitung mutmaßlicher Massenvernichtungswaffen unterstützt zu haben. Die Commerzbank habe gewusst, dass IRISL mit Sanktionen belegt worden sei. Es geht zumeist um Transaktionen aus den Jahren 2002 bis 2007.
Die Commerzbank verhandelt in der Angelegenheit mit dem Justizministerium, dem Finanzministerium, der Notenbank Fed und der Staatsanwaltschaft im New Yorker Stadtteil Manhattan. Die Ermittlungen laufen schon seit 2010. Die Behörden lehnten Stellungnahmen ab.