Deutsche Produktion stagnierte im Februar überraschend

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Die Produktion in den deutschen Unternehmen kommt nicht in Schwung. Der Ausstoß von Industrie, Bau- und Energiewirtschaft stagnierte im Februar im Vergleich zum Vormonat, wie das deutsche Wirtschaftsministerium mitteilte. Es korrigierte zudem noch den im Jänner erzielten Zuwachs von 0,6 auf 0,1 % nach unten.

Die Stagnation kommt überraschend, nachdem die Industrie im Jänner mit 5,1 % das stärkste Auftragsplus seit mehr als fünf Jahren gemeldet hatte und dieses Niveau im Februar halten konnte. Die 43 von Reuters befragten Analysten hatten deshalb mit einem Produktionsanstieg von 0,6 % gerechnet.

Die Industriebetriebe stellten trotz besserer Auftragslage nur 0,1 % mehr her als im Jänner. In den einzelnen Branchen fielen die Ergebnisse sehr unterschiedlich aus. Die Produzenten von Maschinen, Anlagen, Fahrzeugen und anderen Investitionsgütern fuhren ihre Erzeugung um 1,5 % nach oben. Die Hersteller von Vorleistungsprodukten wie Metallen und Chemikalien drosselten ihre Leistung dagegen um 0,1 %, die Konsumgüterproduzenten sogar um 2,3 %.

Das Bauhauptgewerbe meldete einen Anstieg von 1,0 %, nachdem es im Jänner wegen Schnee und Frost noch einen Einbruch um 14,2 % gegeben hatte. Die Energieerzeuger drosselten ihre Leistung dagegen um 1,7 %.

Erwartungsgemäß lag die Gesamtproduktion im Jänner/Februar mit 4,1 % erstmals wieder über dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Anfang 2009 hatte es einen beispiellosen Einbruch gegeben, nachdem die weltweite Finanzkrise der exportabhängigen Industrie schwer zugesetzt hatte.

Das Ministerium rechnet in den kommenden Monaten mit einer Erholung. "Vor dem Hintergrund einer in der Tendenz weiter aufwärtsgerichteten Industrienachfrage und den unverändert positiven Geschäftserwartungen der Unternehmen sind die Aussichten für Produktionssteigerungen weiterhin günstig", hieß es. Die Frühjahrsbelebung dürfte auch die Baunachfrage erhöhen, die zu Jahresbeginn unter dem strengen Winter gelitten habe.

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