Elektro- und Elektronikbranche ist optimistisch

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Krise hin oder her, die Österreicher wollen auf Flat-TV, neue Kaffeeautomaten und Kühlschränke nicht verzichten. Im ersten Halbjahr 2009 blieb der Gesamtumsatz der Elektro- und Elektronik-Branche mit 1,85 Mrd. Euro nahezu stabil. Dabei könnte man fast von einem "elektronischen Biedermeier" sprechen.

Der vermehrte Rückzug in die eigenen vier Wände, das "Cocooning", führe zum Wunsch, das Zuhause schöner und moderner auszustatten, erläuterte Manfred Müllner, stellvertretender Geschäftsführer des Fachverbands für Elektro- und Elektronikindustrie bei einem Pressegespräch in Wien die anhaltende gute Konsumnachfrage. Der Trend gehe zur Marke und zu energiesparenden Produkten.

Die DVB-Branche freut sich über das erweiterte HDTV-Programmangebot: Für das Gesamtjahr 2009 erwartet Christian Koller, Sprecher des DVB-Forums, aufgrund des bereits hohen Digitalisierungsgrades der SAT- und terrestrischen Haushalte einen leicht gestiegenen Absatz von 500.000 Receivern (2008: 492.000 Receiver). Die Umsatzprognose liegt bei 68 Mio. Euro (2008: 64,2 Mio. Euro).

Einen weiteren Impuls soll die "High Definition"-Förderaktion der Regulierungsbehörde RTR und des Fachverbandes Telekom-Rundfunk der WKÖ bringen: Damit soll Kunden der Umstieg auf digitales Kabelfernsehen schmackhaft gemacht werden. Der Kauf von HD-fähigen DVB-C-Endgeräten wird von 1.9. bis 28. Februar 2010 mit je 40 Euro gefördert.

Die Unterhaltungselektronik hat steigende Verkaufsmengen und fallende Preise aufzuweisen. Das führt zu einem Umsatzminus von 6 Prozent bei einem Absatzplus von 4 Prozent. Im ersten Halbjahr 2009 wurden hier 349 Mio. Euro umgesetzt, gegenüber noch 370 Mio. Euro in der Vorjahresperiode. Etwas mehr als 30 Prozent der österreichischen Haushalte haben bereits Flachbild-Fernseher.

Run auf flache Fernseher

Der Sprecher des forum consumer electronic, Christian Blumberger, erwartet dass der Run auf flache Fernseher weiter anhält, angefeuert durch Innovationen wie Full-HD Flat-TVs mit großen Bildschirmdiagonalen, LED als Hintergrundbeleuchtung und Cinemascope-Format. Auch die drahtlose Vernetzung von Internet mit TV, Blu-ray-Player, Homecinema, Camcorder oder Digicam werde immer stärker nachgefragt.

Auch bei den Elektro-Kleingeräten gibt es keine Kaufzurückhaltung wegen der Krise, hier wurde mit einem 8-prozentigen Umsatzplus sogar der stärkste Zuwachs im gesamten Elektrobereich erzielt. Mit einem mengenmäßigen 4-prozentigen Wachstum wurden auch die Verkäufe erhöht, erläuterte Thomas Poletin, Sprecher des Elektro-Kleingeräte Forums. Hoffnungen setzt er auch in das Weihnachtsgeschäft: Neben Kaffeevollautomaten sind auch Produkte zur Pflege, wie Bartschneider und Herrenganzkörperrasierer im Trend.

Auch die Haushaltsgeräte, die "Weiße Ware", zeigen mit einem fast fünfprozentigen Umsatzplus im ersten Halbjahr keine Schwäche. Der Umsatz legte um 4,9 Prozent von 269 Mio. auf 282 Mio. Euro zu, der Absatz stieg um 4,1 Prozent. Besonders energiesparende Geschirrspüler und Kühl- und Gefriergeräte konnten bei den Konsumenten punkten.

Neben der bereits angelaufenen Förderaktion "Trennungsprämie" für den Kauf von neuen Kühlgeräten würde sich die Branche auch weitere Förderaktionen wünschen - doch: "Der Minister fährt lieber auf einem Elektrofahrrad, als dass er auf einem energiesparenden Kühlschrank sitzt", wurde ein Seitenhieb auf Umweltminister Niki Berlakovich (V) laut.

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