Noch keine Entscheidung im Bücherstreit um Google

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Im Streit um die geplante massenhafte Veröffentlichung von Büchern durch den Internetgiganten Google wird es vorerst keine Entscheidung geben. Zuvor müsse das umfangreiche Material gesichtet werden, sagte Richter Denny Chin nach einem Bericht des "Wall Street Journal". "Um die Ungewissheit zu beenden: Ich werde heute nicht urteilen", sagte der Bundesrichter nach einer Anhörung in Manhattan. "Es gibt noch zu viel zu verarbeiten."

In dem Verfahren geht es um den Plan von Google, weltweit Millionen von Büchern einzulesen und ins Internet zu stellen. Ursprünglich hatte der Konzern Bücher aus der ganzen Welt ohne besondere Absprache mit den Verlagen und Autoren digitalisieren wollen.

Nach breitem Protest revidierte Google im Herbst seine Pläne: Nun geht es nur noch um Bücher aus den USA, Großbritannien, Kanada und Australien - und den Verlagen sollte zudem eine gewisse Entschädigung gezahlt werden. Umstritten ist der Plan noch immer und auch das amerikanische Justizministerium hat Bedenken, dass das Urheberrecht verletzt wird.

Bei der mehrstündigen Anhörung waren neben den Anwälten der "Open Book Alliance" - zu der der Buchversand Amazon und die Google-Konkurrenten Microsoft und Yahoo gehören - auch Anwälte der deutschen und der französischen Regierung erwartet worden. Deutsche Bücher wären von einem neuen Abkommen zwar nicht mehr direkt betroffen. Dennoch gibt es bei der deutschen wie auch bei der amerikanischen, der französischen und anderen Regierungen Bedenken gegen den Google-Plan.

Google kauft Videospezialisten On2

Dank eines verbesserten Kaufangebots kann Google den Videospezialisten On2 übernehmen. Die Aktionäre des Unternehmens stimmten dem Offert in Höhe von 133,9 Mio. Dollar zu.

Der Suchmaschinen-Riese hatte im Sommer 2009 zunächst 106,5 Mio. Dollar geboten, war damit aber auf Widerstand der On2-Anteilseigner gestoßen und besserte deshalb im Jänner nach. Google will mit der Übernahme seine Video-Plattform YouTube stärken.

Zudem ärgert Google mit einer weiteren Übernahme den Konkurrenten Apple: Der Marktführer bei der Internetsuche hat das Start-up Remail gekauft, wie dessen Eigentümer mitteilte. Remail bot bislang eine Applikation für das iPhone an, mit der Nutzer ihre E- Mails leichter durchsuchen können. Die beiden Unternehmen nahmen das Programm sofort nach der Übernahme aus dem Online-Laden App Store, über den iPhone-Nutzer ihr Handy bestücken können. Remail-Käufer können das Programm zunächst jedoch weiternutzen.

Google ist selbst im Mobilfunkmarkt aktiv und macht dort Apple Konkurrenz: Der Konzern ist die treibende Kraft hinter dem offenen Betriebssystem Android und vertreibt seit kurzem über das Internet selbst das Android-Handy Nexus One. Gleichzeitig bietet Google mit Gmail einen eigenen Dienst für E-Mails an.

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