250.000 Elektroautos wollte der frühere Umweltminister Nikolaus Berlakovich (ÖVP) bis 2020 auf Österreichs Straßen bringen. Davon ist man noch meilenweit entfernt. Ende Mai 2014 waren in Österreich gerade einmal 3.765 strombetriebene Fahrzeuge zugelassen. Der E-Mobilitätsanbieter "Smatrics" ist dennoch optimistisch und baut sein Ladenetz in ganz Österreich aus.
Wenn die politischen Rahmenbedingungen passen, könnte es zu einem "Popcorn"-Effekt kommen, hofft "Smatrics"-Geschäftsführer Michael Viktor Fischer. Er fordert etwa steuerliche Begünstigungen für Unternehmen, die sich Elektroautos zulegen. "60 Prozent aller neuen Fahrzeuge werden von Firmen gekauft." Ohne derartige Anreize seien die 250.000 Autos in sechs Jahren eine "utopische" Zielgröße. Dass der Funke schnell überspringen kann, zeige Norwegen. Binnen eines halben Jahres sei der E-Auto-Anteil an den Neuzulassungen von 5 auf 20 Prozent hochgeschnellt.
Auch die Autobauer scharrten in den Startlöchern, zumal der gesamte Kfz-Flottenverbrauch nach einer EU-Vorgabe im Jahr 2021 - ursprünglich sei 2020 geplant gewesen - 3,8 Liter auf 100 Kilometer bzw. der CO2-Ausstoß 95 Gramm je Kilometer nicht übersteigen dürfe. Jeder Fahrzeughersteller hat ein individuelles Ziel. "Die EU zwingt die Hersteller, Elektroautos auf den Markt zu bringen", so Fischer bei einer Pressekonferenz am Donnerstag. Schon jetzt sei die Pipeline voll. Habe es im September 2013 erst 13 E-Fahrzeuge zu kaufen gegeben, seien es heute 30 Modelle.