Drei Viertel der heimischen Bevölkerung rechnen für die jetzt beginnende Heizsaison mit einer deutlichen Kostensteigerung.
Nur jeder zweite vom Marktforschungsinstitut Ipsos Befragte kann mitbestimmen, wie die eigenen vier Wände warm werden, vor allem Wohnungsmieter leben beim Heizen meist fremdbestimmt. Vier von zehn Befragten machen sich Sorgen über die Versorgungssicherheit. Bei Gaskunden ist diese Angst mit 55 Prozent besonders hoch.
So wollen die Österreicher Energie sparen
800 Menschen in Österreich ab 18 Jahren wurden befragt. Etwa die Hälfte plane, im Winter die Heizung herunterzudrehen. Stoßlüften statt dauerhaft Fenster gekippt zu lassen sehen 46 Prozent als geeignete Strategie zur Kostensenkung an. Rund jede und jeder Vierte will demnach nur noch zu den Tagesrandzeiten zu heizen. Jeweils jede und jeder Fünfte plant, Tür- und Fensterdichtungen zu erneuern oder verstärkt Alternativen zur bisherigen Hauptwärmequelle zu nutzen.
"Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass ein Problembewusstsein in der Bevölkerung vorhanden ist, und die meisten wissen, wie sie einen persönlichen Beitrag zum Energiesparen leisten können. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie groß der Gesamteffekt dieser unterschiedlichen Strategien sein wird", meinte Karoline Hilger-Bartosch, Country Manager bei Ipsos in Österreich.
Ein Wechsel der Heizung komme in der Regel nur für Immobilienbesitzer in Frage. Knapp jeder zehnte Hauseigentümer habe angegeben, angesichts steigender Energiepreise in den vergangenen zwölf Monaten die wesentliche Wärmequelle getauscht zu haben, 14 Prozent planen, dies in den kommenden zwölf Monaten zu tun.
Heiz-Varianten
Fernwärme (31 Prozent), Erdgas (24 Prozent) und Biomasse wie Holz, Pellets oder Hackschnitzel (18 Prozent) werden derzeit am häufigsten zum Heizen von privatem Wohnraum genutzt. In Wien ist mehr als jeder Zweite Fernwärme-Kunde, ein Drittel hat Erdgas. Abseits der Ballungsräume dominiert Holz (34 Prozent). Biomasse ist dort nicht nur die beliebteste Heizungsform von Eigenheimbesitzern, sondern auch eine wesentliche Energiequelle bei der Fernwärmeerzeugung (13 Prozent). Fossile Energieträger wie Erdgas (17 Prozent) und Heizöl (16 Prozent) spielen auch am Land eine bedeutende Rolle.
Trotz Energiekostengutschein und Klimabonus befürchten laut der Umfrage rund drei Viertel der Bevölkerung, "dass es im kommenden Winter zu einer wesentlichen Heizkostensteigerung kommt", berichtete Ipsos. "Dabei fürchten vor allem jene, die bereits um die verlässliche Belieferung mit Wärme besorgt sind, dass es in der kommenden Heizsaison zu sehr großen Preissteigerungen fürs Heizen kommt (94 Prozent)."