Die europäischen Aktienmärkte haben am Donnerstag am frühen Nachmittag weiterhin im Plus notiert. Der 50 führende Unternehmen der Eurozone umfassende Euro-Stoxx-50 gewann 0,82 Prozent auf 3.219,33 Punkte.
Weiterhin positiv wirkten sich die überraschend guten Konjunkturdaten für die Eurozone für den Monat Juli aus. Der Markit-Einkaufsmanagerindex stieg um 1,2 Punkte auf 54,0 Zähler, wie das Forschungsunternehmen in London mitteilte. Bankvolkswirte hatten dagegen mit einer Stagnation gerechnet. In der Industrie stieg das Konjunkturbarometer zwar nur leicht an - und zwar um 0,1 auf 51,9 Zähler. Bei den Dienstleistern verbesserte es sich jedoch kräftig um 1,6 auf 54,4 Zähler.
Branchenseitig waren vor allem Bankenwerte stark. An der Spitze des Euro-Stoxx-50 notierten Papiere der Unicredit mit plus 4,09 Prozent und der Societe Generale mit plus 3,73 Prozent.
Größter Verlierer im Stoxx-50 waren hingegen BASF, die trotz guter Quartalsergebnisse Kursverluste hinnehmen mussten. Die Aktien standen zu Mittag bei minus 1,38 Prozent. Der Konzernüberschuss des weltgrößten Chemiekonzerns stieg im zweiten Quartal zwar um 12,3 Prozent auf 1,30 Milliarden Euro - Analysten hatten allerdings 1,44 Milliarden Euro erwartet.
Im Fokus standen auch Nokia-Aktien, die am frühen Nachmittag an der finnischen Börse mit plus 7,87 Prozent in die Höhe schossen. Nach dem Verkauf seiner Handy-Sparte an Microsoft ging der Betriebsgewinn in dem verbliebenen Netzwerkgeschäft im zweiten Quartal zwar um 14 Prozent auf 281 Mio. Euro zurück. Dank Kosteneinsparungen übertraf Nokia aber mit seiner operativen Gewinnmarge von elf Prozent die Prognosen von Experten. Die Erwartungen für das Gesamtjahr hätten sich ebenfalls verbessert, sagte der neue Chef Rajeev Suri.
Auch der Schweizer Pharmakonzern Roche präsentierte Ergebnisse und konnte dank der Krebsmedikamente den Umsatz im Halbjahr steigern. Unter dem Strich belastete eine Abschreibung das Resultat, sodass der Reingewinn erheblich tiefer ausfiel als in den ersten sechs Monaten des Vorjahres. Die bekräftigte Jahresprognose verhalf den Aktien zu plus 1,54 Prozent.
Aktien des britischen Billigfliegers Easyjet konnten mit ihren Quartalszahlen wiederum nicht überzeugen und notierten mit minus 5,27 Prozent. Das Unternehmen will im laufenden Geschäftsjahr 2013/14 (30. September) den Vorsteuergewinn auf 545 bis 570 Mio. britische Pfund steigern. Dies wären 14 bis 19 Prozent mehr als im Vorjahr.
Der britisch-niederländische Konsumgüterkonzern Unilever konnte unterdessen im ersten Quartal trotz eines Umsatzrückgangs ein ordentliches Gewinnplus verbucht. Der Umsatz sei um 5,5 Prozent auf 24,1 Mrd. Euro gesunken, Grund seien vor allem ungünstige Wechselkurse und rückläufige Verkaufszahlen in mehreren Schwellenländern, hieß es. Die Aktien notierten in Amsterdam am frühen Nachmittag mit minus 0,53 Prozent.