US-Börse

Alibaba legt fulminantes Börsendebüt hin

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 Alibaba-Aktie springt mit erstem Kurs um 36 Prozent nach oben.

Die New Yorker Aktienbörsen haben den Handel am Freitag nach einem fulminanten Börsendebüt des chinesischen Online-Händlers Alibaba ohne klare Richtung beendet. Der Dow Jones stieg um moderate 13,75 Einheiten oder 0,08 Prozent auf 17.279,74 Zähler.

Der 500 ausgewählte US-Unternehmen fassende S&P-500 Index fiel indessen leicht um 0,96 Punkte (minus 0,05 Prozent) auf 2.010,40 Zähler. Der Technologieindex Nasdaq Composite Index verlor 13,64 Einheiten oder 0,30 Prozent auf 4.579,79 Zähler.

Deutliche Kursgewinne blieben damit nach den Rekordständen vom Vortag zum Wochenschluss aus. Marktteilnehmer verwiesen auf Gewinnmitnahmen. Auch das "Nein" der Schotten zur Unabhängigkeit von Großbritannien konnte die Kurse lediglich im Frühhandel antreiben, die anfängliche Euphorie verpuffte jedoch rasch wieder. Mit dem Ergebnis der Abstimmung seien nun alle Risiken aus dem Weg, kommentierte ein Analyst. Daher falle die Reaktion der Börsen auch weniger stark aus als gedacht.

Die Aufmerksamkeit der Anleger richtete sich heute hauptsächlich auf den Mega-Börsengang von Alibaba. Mit einem Kurssprung um 36 Prozent zum offiziellen Ausgabekurs von 68 Dollar auf die Erstnotiz mit 92,70 Dollar legte das Unternehmen ein fulminantes Debüt hin. Wenig später kosteten die Papiere sogar 99,70 Dollar, bevor der Kurs wieder auf rund 93 Dollar nachgab. Die Titel gingen schließlich bei 93,89 Dollar (plus 38,07 Prozent) aus dem Handel.

Es dauerte angesichts einer Flut von Kaufaufträgen fast zweieinhalb Stunden, ehe die New Yorker Börse überhaupt einen ersten Alibaba-Kurs nennen konnte. "Das ist der größte Börsengang, den die Welt je gesehen hat, deshalb herrscht Feierstimmung auf dem Parkett - ob man will oder nicht", kommentierte ein Händler. Mit dem ersten Kurs ist Alibaba fast 230 Mrd. Dollar wert - das sind 61 Mrd. Dollar mehr als zum Ausgabepreis.

Daneben sorgten Übernahme-Meldungen für Bewegung an den Börsen. So will SAP für 8,3 Mrd. Dollar die US-amerikanische Concur Technologies schlucken, einen Anbieter von Firmensoftware für das Reisemanagement. Während die SAP-Aktien in Deutschland unter anderem wegen des hohen Kaufpreises deutlich nachgaben, ging es bei Concur um 17,64 Prozent bergauf.

Weiters zeichnet sich ein Bietergefecht um den Kompressoren-Hersteller Dresser-Rand ab. Interessenten sind Siemens sowie der Schweizer Sulzer-Konzern. Laut Insidern bereitet Siemens ein Angebot über mindestens 6,5 Mrd. Dollar vor. Dresser-Rand notierten um 9,42 Prozent fester.

Für Gesprächsstoff sorgte überdies Oracle. Der Konzern hatte bei der Präsentation der Erstquartalsergebnisse verkündet, dass Unternehmensgründer Larry Ellison sich aus der Konzernführung zurückzieht. Der Umsatz des Software-Konzerns blieb hinter den Erwartungen zurück, der Quartalsgewinn stagnierte. Die Aktien fielen um deutliche 4,21 Prozent.

Datenseitig stand der Sammelindex der wirtschaftlichen Frühindikatoren zur Veröffentlichung an. Dieser ist im August schwächer als erwartet gestiegen. Zum Vormonat erhöhte er sich um 0,2 Prozent, Volkswirte hatten mit einem Anstieg um 0,4 Prozent gerechnet.

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