Schuldenkrise weiter Thema

Europas Börsen schließen tiefer

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Sorgen um Euro-Schuldenkrise belasten die Stimmung an den Märkten.

Die europäischen Leitbörsen haben die Sitzung am Montag einheitlich tiefer beendet. Der Euro-Stoxx-50 ging mit einem Minus von 1,69 Prozent bei 2760,88 Zählern aus dem Handel. Die Ängste vor einer Ausweitung der Schuldenkrise in der Eurozone sorgten am Beginn der Handelswoche für eine Verhaltene Stimmung bei den Anlegern, sagten Händler.

An den Rentenmärkten waren die Renditen für Staatsanleihen finanzschwacher Länder zuletzt wieder deutlich gestiegen, was als Zeichen großen Misstrauens der Investoren gilt, hieß es. Die Rendite auf zehnjährige portugiesische Staatsanleihen stieg heute den vierten Tag in Folge, zeitweise bis auf die praktisch unerträgliche Höhe von 7,16 Prozent. Für griechische Anleihen stieg der Renditeabstand zu deutschen Bunds, erstmals für kurze Zeit über zehn Prozent.

Vor diesem Hintergrund zeigten sich die Bankenwerte durchwegs schwach. Mit einem Minus von 5,69 Prozent auf 1,89 Euro lagen Intesa Sanpaolo am unteren Ende des Euro-Stoxx-50. Société Generale (minus 3,79 Prozent auf 39,33 Euro) und UniCredit (minus 3,66 Prozent auf 1,47 Euro) notierten knapp dahinter. Noch stärker unter Druck gerieten portugiesische Bank-Aktien. Banco Espirito Santo sackten beispielsweise deutliche 5,88 Prozent auf 2,50 Euro ab.

Im Minus präsentierten sich außerdem Alstom-Papiere, die in Paris um 2,18 Prozent tiefer bei 35,00 Euro schlossen. Die Wertpapierexperten der australischen Investmentbank Macquarie hatten zuvor das Kursziel der Aktien des Industriekonzerns von 39,00 auf 34,00 Euro gesenkt. Unter Verkaufsdruck gerieten auch Air France-KLM (minus 2,50 Prozent auf 14,63 Euro). Die Fluggesellschaft hat im Dezember wegen Schnee und Eis einen Passagierrückgang gegenüber dem Vormonat von 1,6 Prozent auf 5,4 Mio. erlitten.

Gewinner des Tages waren die Papiere des dänischen Lebensmittelherstellers Danisco, die mit einem deutlichen Kursanstieg von 23,96 Prozent auf 657,00 dänische Kronen beeindruckten. Der US-Chemiekonzern DuPont will das Unternehmen für umgerechnet 4,86 Mrd. Euro kaufen. Den Danisco-Anteilseignern werden 665 dänische Kronen je Aktie geboten.

Übernahmespekulationen kamen weiters den Aktien von Smith & Nephew zugute, die in London um 9,54 Prozent auf 712,00 Pence kletterten. Dem Produzenten von medizinischen Geräten wurde Kreisen zufolge ein Übernahmeangebot vom US-Konkurrenten Johnson & Johnson unterbreitet.

Schließlich konnten sich auch einzelne Autowerte vom negativen Marktumfeld abkoppeln. So gewannen Fiat-Aktien 1,41 Prozent auf 7,55 Euro, nachdem das der Autokonzern verkündete hatte, bis Ende dieses Jahres seinen Chrysler-Anteil auf 51 Prozent erhöhen zu wollen. Renault konnten ebenfalls zulegen und verteuerten sich um 0,53 Prozent auf 47,50 Euro. Der französische Autokonzern hat 2010 einen neuen Verkaufsrekord aufgestellt. Das Unternehmen teilte mit weltweit insgesamt 2,6 Millionen Fahrzeuge, davon 2,3 Millionen Pkw, an die Kunden gebracht zu haben.

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