Euro-Stoxx-50 stieg 2,04% oder 62,38 Punkte bei 3.114,37 Einheiten.
Die europäischen Leitbörsen konnten am Donnerstag im Frühhandel kräftig zulegen. Der Euro-Stoxx-50 stand gegen 10.15 Uhr mit plus 2,04 Prozent oder 62,38 Punkte bei 3.114,37 Einheiten. Der DAX in Frankfurt stieg 1,77 Prozent oder 169,30 Zähler auf 9.713,73 Punkte. In London zeigte sich der FT-SE-100 mit plus 0,56 Prozent oder 35,48 auf 6.371,96 Punkte.
Die Chefin der US-Notenbank Fed, Janet Yellen, hatte gestern angedeutet, dass die seit längerem erwartete, erste Zinserhöhung seit der Finanzkrise vermutlich nicht vor dem zweiten Quartal 2015 stattfinden wird. Gefragt danach, was die neue Formulierung in der Erklärung der Notenbank bedeute, die Fed könne bei der Straffung "geduldig" vorgehen, sagte Yellen: "Das sollte dahingehend interpretiert werden, dass es unwahrscheinlich ist, den Normalisierungsprozess auf einer der nächsten Zinssitzungen zu beginnen."
Bezüglich Konjunkturdaten stand der Ifo-Index im Fokus, der im Dezember gemäß den Erwartungen ausfiel. Das Ifo-Geschäftsklima stieg um 0,8 Punkte auf 105,5 Zähler. Volkswirte hatten mit einem Anstieg in dieser Größenordnung gerechnet. Die Verbesserung geht auf zuversichtlichere Erwartungen der befragten Unternehmen zurück. Die Lagebeurteilung blieb dagegen unverändert.
Am Nachmittag rückt schließlich der Philly-Fed-Index in den USA ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Für die Analysten der Helaba besteht kein Zweifel daran, dass dieser diesmal tiefer ausfallen werde, nachdem der Index im November auf den "sagenhaften" Wert von 40,8 Punkten zugelegt habe. Solange er aber nicht in den negativen Bereich abrutsche, bleibe das Wachstumsszenario aber unbeschadet, so die Analysten weiter.
Bei den Einzelwerten standen SAP bei plus 2,21 Prozent. Die Aktien wurden angetrieben vom US-Konkurrenten Oracle, der im zweiten Quartal nach Börsenschluss einen Gesamtumsatz von 9,6 Milliarden Dollar bekanntgegeben hatte, ein Plus von 3,5 Prozent. Die Dienstleistungen im Internet hätten dabei um 45 Prozent zugelegt.
BASF stiegen 1,98 Prozent. Der weltgrößte Chemiekonzern verkauft seinen 50-prozentigen Anteil an einem Joint Venture in Singapur an den Partner Shell. Finanzielle Details zum Verkauf der Anteile an dem Ellba Eastern genannten Gemeinschaftsunternehmen wurden nicht bekannt. 1999 hatten BASF und Shell rund 500 Millionen US-Dollar in die gemeinsame Chemiefabrik investiert. Die Aktien von Shell standen in London bei minus 0,21 Prozent.
Philips notierten in Amsterdam mit plus 3,13 Prozent. Der Elektronikkonzern hat laut einem Pressebericht vier Interessenten für sein Geschäft mit LED-Bauteilen aufgetan. Wie die Zeitung "Het Financieele Dagblad" am Donnerstag schreibt, hätten die Finanzinvestoren Bain, Carlyle, Apollo sowie KKR zusammen mit CVC vorläufige Gebote abgegeben.