Zu Mittag

Europas Leitbörsen einheitlich schwach

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Euro-Stoxx gab um 42,98 Einheiten oder 1,54% auf 2.747,11 Punkte nach.

Die europäischen Aktienmärkte haben am Montag zu Mittag einheitlich mit tieferen Kursen tendiert. Der DAX in Frankfurt notierte gegen 12.15 Uhr mit 7.325,01 Punkten und einem Minus von 77,72 Einheiten oder 1,05 Prozent. Der FT-SE-100 der Börse London verringerte sich um 19,3 Zähler oder 0,32 Prozent auf 5.971,30 Stellen.

Der die 50 führenden Unternehmen in der Europäischen Wirtschafts-und Währungsunion umfassende Euro-Stoxx-50 gab deutlicher um 42,98 Einheiten oder 1,54 Prozent auf 2.747,11 Punkte nach.

Sorgen über die Verschuldung Italiens haben die europäischen Börsen zum Wochenauftakt erneut ins Minus gedrückt. Damit knüpften die Indizes nahtlos an die Abschläge vom Freitag an, als schwache US-Arbeitsmarktdaten für einen Stimmungsdämpfer gesorgt hatten.

Laut Börsianern steigt die Angst, dass die europäische Schuldenkrise auf Italien überspringen könnte. So schreibt "Die Welt" mit Verweis auf hochrangige Kreise der Europäischen Zentralbank (EZB), der Euro-Rettungsschirm müsse deutlich aufgestockt, möglicherweise sogar verdoppelt werden. Ansonsten drohe die aktuelle Krise an den EU-Anleihemärkten außer Kontrolle zu geraten.

Die Finanzminister der 17 Euro-Staaten werden an diesem Montag in Brüssel darüber beraten, wie eine Ausweitung der Schuldenkrise vermieden werden kann. Dazu ist die Inflation in China im Juni auf den höchsten Stand seit drei Jahren geklettert. Ansonsten warte der Markt auf die US-Berichtssaison, die am Abend nach der Schlussglocke an der Wall Street vom Aluminiumkonzern Alcoa eingeläutet wird.

Besonders der Finanzsektor litt unter den wachsenden Sorgen über Italien. Dementsprechend fanden sich Bank- und Versicherungstitel unter den größten Verlierern. Zudem hat Medienberichten zufolge die italienische Börsenaufsicht Consob am Sonntag die Regularien für Leerverkäufe von Aktien an der Börse verschärft, um Kursschwankungen einzudämmen.

Die Titel von Intesa SanPaolo wurden auch von einer negativen Studie der britischen Bank HSBC belastet und verloren 2,42 Prozent auf 1,614 Euro. UniCredit notierten nach volatilem Verlauf hingegen 0,53 Prozent im Plus bei 1,239 Euro.

Deutliche Abschläge mussten die französischen Finanztitel Axa (minus 4,69 Prozent auf 14,53 Euro), Societe Generale (minus 3,79 Prozent), BNP Paribas (minus 4,09 Prozent) und Credit Agricole (minus 3,06 Prozent) hinnehmen.

Abseits der Finanzbranche büßten British Sky Broadcasting (BSkyB) als Schlusslicht im Londoner Leitindex 6,27 Prozent auf 703 Pence ein. Hier belasteten Berichte, denen zufolge sich der britische Kulturminister mit den Wettbewerbsbehörden wegen der geplanten Komplettübernahme des Bezahlsenders durch Rupert Murdochs Medienimperium News Corp beraten will. Vor dem skandalträchtigen Aus für Murdochs Boulevardblatt "News of the World" war man allgemein noch von einem reibungslosen Erfolg der Transaktion ausgegangen.

In Zürich stemmten sich die Titel von Lonza-Titel mit einem knappen Plus von 0,07 Prozent auf 66,85 Franken gegen den Trend. Der Lifescience-Konzern will die US-amerikanische Arch Chemicals für insgesamt rund 1,4 Milliarden US-Dollar (1,25 Milliarden Franken) übernehmen. Der Verwaltungsrat von Arch Chemicals empfehle seinen Aktionären einstimmig das Barangebot, so Lonza.

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