Börsianer üben Zurückhaltung vor der Bekanntgabe der US-Arbeitsmarktdaten.
Die Leitbörsen in Europa haben am Freitag im frühen Handel ohne klare Richtung tendiert. Um 10.15 Uhr notierte der DAX in Frankfurt mit 7.384,15 Punkten, das entspricht einem leichten Plus von 7,19 Einheiten oder 0,10 %. In London fiel der FT-SE-100 hingegen 37,4 Einheiten oder 0,63 % auf 5.882,61 Zähler. Der Euro-Stoxx-50 verringerte sich um 11,58 Einheiten oder 0,40 % auf 2.914,96 Punkte.
Angesichts der mit Spannung erwarteten Arbeitsmarktdaten aus den USA, zeigten sich die Anleger zunächst zurückhaltend, hieß es aus Marktkreisen. Alle Augen richten sich auf die am Nachmittag erscheinenden Beschäftigungszahlen für April, hieß es. Erwartet wird ein Anstieg um 185.000 Erwerbstätige. Für eine Eintrübung der Marktstimmung zur Situation am US-Arbeitsmarkt sorgte allerdings der jüngste Anstieg der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe.
Im Branchenvergleich zeigte sich der Telekommunikationssektor besonders schwach. Dies sei vor allem auf die jüngsten Quartalszahlen einiger Telekom-Schwergewichte zurückzuführen, hieß es. So gaben etwa die Titel der Deutschen Telekom um 0,94 % auf 11,06 Euro ab. Der Konzernüberschuss des deutschen Branchenprimus ist im ersten Quartal auf 480 Mio. Euro gefallen, nach 767 Mio. Euro im Vorjahr. Belastungen kamen dabei aus den Aktivitäten in den USA und dem europäischen Ausland. Ebenfalls im Minus notierten die Papiere der spanischen Telefonica, die mit einem Abschlag von 4,12 % auf 17,09 Euro am vorletzten Platz im Euro-Stoxx-50 lagen. Auch Belgacom (minus 5,73 % auf 24,86 Euro) und Telecom Italia (minus 0,50 % auf 0,99 Euro) kamen teilweise deutlich unter Druck.
BASF mussten trotz starker Quartalszahlen Kursverluste hinnehmen und verbilligten sich nach einem guten Handelsstart bisher um 0,71 % auf 65,53 Euro. Der Chemiekonzern ist mit Hilfe einer kräftigen Nachfrage nach Kunststoffen und Chemikalien aus der Industrie mit einem Gewinnsprung in das Jahr gestartet. Unter dem Strich blieb ein Überschuss von 2,41 Mrd. Euro nach 1,03 Mrd. in der Vorjahresperiode. Die Aussagen zur Ergebnisprognose für das Gesamtjahr wurden jedoch unterschiedlich interpretiert, hieß es.
Im Aufwind befand sich hingegen der Bankensektor. So notierten Intesa Sanpaolo mit einem Kursplus von 1,97 % bei 2,17 Euro bisher an der Spitze des Euro-Stoxx-50, dicht gefolgt von Credit Agricole (plus 1,67 % auf 10,98 Euro) und UniCredit (plus 1,28 % auf 1,67 Euro). Für Aufmerksamkeit sorgte insbesondere die teilverstaatlichte Royal Bank of Scotland. Die weltweit zu den größten Verlierern der Finanzkrise gehörende Bank ist zu Jahresbeginn tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Wegen Belastungen aus dem starken Engagement im schuldengeplagten Irland fiel im ersten Quartal ein Verlust von 528 Mio. Pfund an. Allerdings zeigten sich die Divisionen Global Banking und Markets äußerst profitabel und auch das Versicherungsgeschäft präsentierte sich in gutem Licht. Die Anteilsscheine notierten an der Londoner Börse mit einem deutlichen Plus von 4,17 % bei 42,17 Pence.