Gebremste Talfahrt an chinesischen und US-Börsen stützt.
Die europäischen Aktienmärkte haben am Donnerstag im Verlauf weiterhin mit klaren Gewinnen tendiert. Der Euro-Stoxx-50 stieg bis kurz vor Mittag um 96,75 Einheiten oder 3,05 Prozent auf 3.267,48 Punkte.
Der DAX in Frankfurt notierte gegen 11.45 Uhr mit 10.295,99 Punkten und plus 298,56 Einheiten oder 2,99 Prozent. Der FT-SE-100 der Börse London gewann um 129,80 Zähler oder 2,17 Prozent und steht nun bei 6.109,00 Stellen.
Nachdem die Talfahrt am chinesischen Aktienmarkt gebremst worden war und auch die Wall Street am Vorabend sehr fest aus dem Handel gegangen war, präsentierten sich Europas Börsen allenthalben erholt. Börsianer verwiesen zudem auf Aussagen des New Yorker Fed-Präsidenten William Dudley, dem eine Zinswende im September "weniger zwingend scheint" als bisher.
Im weiteren Tagesverlauf dürfte vor allem die zweite Schätzung zum US-amerikanischen Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal Beachtung finden, hieß es aus dem Handel. Bereits in der Früh sorgten Daten aus Frankreich für Zuversicht unter Anlegern: Dort war der Index für das Geschäftsklima im August überraschend auf seinen Höchststand seit vier Jahren geklettert. Aus Spanien kamen auch positive Neuigkeiten: Im zweiten Quartal wuchs die viertgrößte Volkswirtschaft der Eurozone zum Vorquartal um 1,0 Prozent, das stärkste Wachstum seit dem ersten Quartal 2007.
Sehr fest zeigten sich an der Pariser Börse die Aktien des Telekomkonzerns Bouygues, die 6,06 Prozent auf 33,44 Euro zulegten. Der Konzern teilte einen 51-prozentigen Zuwachs seines operativen Gewinns auf 119 Mio. Euro mit. Schlechter wurden die Zahlen von Pernod Ricard aufgenommen, die Anteilsscheine des Spirituosenherstellers verbilligten sich um 4,27 Prozent.
Im Londoner "Footsie" gewannen die Titel des irischen Baumaterialien-Herstellers Grafton 5,62 Prozent. Die Halbjahres-Ergebnisse überraschten unterstützt vom gut laufenden britischen Häusermarkt positiv.
Auch die Aktien von Amec Foster Wheeler stiegen in London um klare 3,31 Prozent auf 765,00 Pence, jedoch gab es hier weniger erbauliche Nachrichten: In der ersten Jahreshälfte war der Vorsteuergewinn wegen der Ölpreisschwäche um 12 Prozent gefallen, Geschäftsführer Samir Brikho gab sich zudem pessimistisch für die Ölpreisentwicklung im laufenden Jahr.
Fresenius lässt sich von Turbulenzen in China und anderen Schwellenländern nicht aus dem Tritt bringen. Der deutsche Gesundheitskonzern bekräftigte seine Ziele für das laufende Jahr und kündigte - auch wegen positiver Währungseffekte - einen Anstieg der Dividende "um deutlich mehr als 20 Prozent" an. Infolge verteuerte sich die Fresenius-Aktie um 3,96 Prozent auf 61,94 Euro.