Euro-Stoxx-50 im Minus

Europas Leitbörsen schwächer

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Zitterpartie in Griechenland belastet die Börsen.

Die europäischen Leitbörsen schlossen am Dienstag mehrheitlich im Minus. Der Euro-Stoxx-50 schwächte sich um 9,37 Einheiten oder 0,38 Prozent auf 2.432,07 Zähler ab. Der weiter ungewisse Ausgang der Verhandlungen um den Schuldenschnitt für Griechenland war bestimmendes Thema und belastete die europäischen Aktienmärkte. Evangelos Venizelos, Griechenlands Finanzminister, hatte gestern vor Medien noch beteuert, man werde rechtzeitig eine Einigung erzielen. Informierten Kreisen zufolge soll dies bis Freitag der Fall sein.

   Entscheidend ist, wie viele der privaten Gläubiger dann auch wirklich mitziehen. Die Banken stehen in ihren Heimatländern häufig indirekt unter politischem Druck mitzumachen. Anders sieht es bei den Hedge-Fonds aus: Für sie geht es allein ums Geld. Deshalb ist es vorstellbar, dass Athen die Gläubiger über eine nachträgliche Änderung der Anleihekonditionen am Ende doch noch zwingen muss, sich an dem Schuldenschnitt zu beteiligen. Dagegen könnten sie zwar rechtlich vorgehen, doch solche Verfahren würden sich wohl jahrelang hinziehen.

   Ein Branchenvergleich im Euro-Stoxx-50 wies Energiewerte (plus 1,22 Prozent) und den Gesundheitspflegesektor (plus 0,61 Prozent) als stärkste Branchen im schwachen Umfeld aus. Hingegen mussten die Technologiebranche (minus 1,77 Prozent) und der Telekommunikationssektor (minus 2,17 Prozent) die größten Abschläge hinnehmen. Weiter im Mittelpunkt des Anlegerinteresses lag auch heute der Bankensektor, für den es um 1,07 Prozent bergab ging.

   Unter den Einzelwerten lagen UniCredit mit plus 2,51 Prozent auf 3,75 Euro voran. Die Bank-Austria-Mutter, deren Titel gestern nach einem Aufschlag von knapp zehn Prozent an der Mailänder Börse aus dem Handel genommen worden waren, wird zwar erst Anfang Februar die Liste ihrer neuen Aktionäre bekanntgeben. Doch die Zahl der kolportierten Unternehmen, die im Zuge der milliardenschweren Kapitalerhöhung in das Geldhaus einsteigen wollen, nimmt zu. Zu den namhaften Investoren zählen der Modeunternehmer Diego Della Valle, Besitzer des Schuhkonzerns Tod's, Mario Moretti Polegato, Gründer und Chef des Schuhkonzerns Geox und auch die Unternehmerfamilie Malacalza, Partner des Reifenkonzerns Pirelli.

   Fehlstart für Siemens: Unrentable Geschäfte mit Erneuerbaren Energien und die Folgen der Staatsschuldenkrise verhagelten dem deutschen Industrieflaggschiff das erste Geschäftsquartal 2011/12. Der Konzerngewinn brach binnen Jahresfrist um ein Sechstel auf 1,46 Mrd. Euro ein. "Sorgen macht uns die Schuldenkrise in Europa", sagte Vorstandschef Peter Löscher am Dienstag auf der Hauptversammlung vor 8.800 Aktionären in München. Siemens verloren 1,29 Prozent auf 77,39 Euro.

   Doch auch von anderer Seite droht Siemens ein Verlust: Vergangenes Jahr hatten Nokia und Siemens vergeblich einen Käufer für NSN gesucht und zusammen eine Milliarde Euro frisches Kapital in das kriselnde Unternehmen gepumpt. Nun erwartet man beim Netzwerkausrüster Nokia Siemens Networks (NSN) wegen des bevorstehenden Stellenabbaus hohe Belastungen im laufenden Quartal. Die Aktien des Handyherstellers Nokia rutschten als schwächster Wert ans untere Ende des Euro-Stoxx-50 mit minus 6,91 Prozent bei 4,096 Euro.
 

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