Unruhiger Handel an den europäischen Aktienmärkten.
Der Handel an den europäischen Leitbörsen ist am Freitagvormittag unruhig verlaufen. Nach Gewinnen zur Eröffnung drehten sie in der ersten Handelsstunde einheitlich ins Minus. Zuletzt erholten sie sich wieder und tendierten etwas höher. Die Unsicherheit rund um den britischen Austritt aus der Europäischen Union (EU) hält weiter an. Europäische Konjunkturdaten fielen hingegen besser aus als erwartet.
Gegen 10.20 Uhr lag der Euro-Stoxx-50 0,23 Prozent oder 6,48 Punkte im Plus und stand damit bei 2.871,22 Einheiten. Der DAX in Frankfurt gewann 0,44 Prozent oder 42,65 Zähler auf 9.722,74 Punkte. In London stieg der FT-SE-100 um 0,27 Prozent oder 17,80 Einheiten auf 6.522,13 Punkte.
Gute Vorgaben aus den USA und Japan sowie die Aussicht auf weitere Maßnahmen der Notenbanken im Euroraum und Großbritannien hatten die Aktienmärkte zur Eröffnung noch gestützt. Am Vorabend hatte die Finanznachrichtenagentur Bloomberg berichtet, dass Mitglieder der Europäischen Zentralbank (EZB) eine Lockerung der Regeln für ihre Anleihekäufe erwägen. Daneben hat der britische Notenbankenchef Mark Carney schon zuvor eine baldige Lockerung der Geldpolitik in Aussicht gestellt.
Die nach wie vor anhaltende Unsicherheit um den Brexit, aber auch eine unerwartete Verschlechterung der Stimmung in der chinesischen Industrie im Juni ließen die Anleger allerdings eher vorsichtig agieren.
Die am Vormittag veröffentlichten Einkaufsmanagerindizes aus diversen europäischen Staaten sowie dem gesamten Euroraum übertrafen die Erwartungen, konnten den Handel jedoch nicht entscheidend stützen. Das Barometer für die Eurozone ist im Juni auf 52,8 Punkte gestiegen. Die Erstschätzung von 52,6 Punkten wurde damit nach oben korrigiert. Auch die Länderindizes aus Italien und Frankreich wurden nach oben korrigiert.
Im Euro-Stoxx-50 notierten Daimler-Aktien mit einem Plus von 1,23 Prozent auf 54,20 Euro im Spitzenfeld. Der deutsche Autohersteller übernimmt um 1,1 Mrd. Euro das Auto-Leasing-Geschäft der niederländischen Rabobank. Die Sparte mit dem Namen Athlon solle in die niederländische Mercedes-Benz Financial Services integriert werden.
Für die Papiere der Branchenkollegen Volkswagen (plus 3,09 Prozent) und BMW (plus 1,57 Prozent) ging es noch deutlicher aufwärts. Unter den Bankwerten notierten Intesa Sanpaolo (plus 0,88 Prozent) und Deutsche Bank (plus 0,65 Prozent) im Spitzenfeld.
An der Londoner Börse wurden die Papiere der auf Gold spezialisierten Bergbauunternehmen Fresnillo (plus 4,41 Prozent) und Randgold Resources (plus 2,68 Prozent) stark nachgefragt. Der Goldpreis ist am Vormittag über 1.330 Dollar gestiegen.