Mit Ausnahme von London

Europas Leitbörsen schließen im Minus

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US-Konsumklima fiel überraschend schlecht aus - Medien- und Bankenwerte gesucht.

Die guten Vorgaben aus China haben die europäischen Aktienmärkte am Freitag nur zu Beginn gestützt. Ab Mittag notierten die Leitbörsen mit Ausnahme des Londoner FT-SE-100 leicht im Minus. Der Euro-Stoxx-50 sank um 9,34 Einheiten oder 0,34 Prozent auf 2.709,59 Zähler.

Am Morgen sind Konjunkturdaten aus China überraschend positiv ausgefallen und das habe für Auftrieb gesorgt, wie Analysten kommentierten. Immerhin gelte das Reich der Mitte als "Retter in der Not", da dessen Nachfrage die hiesige Konjunktur ankurbeln solle.

Am Nachmittag schlossen sich die Kurse in Europa dem etwas schwächeren Börsenstart in den USA an. Dort hat sich das von der Universität Michigan ermittelte Konsumklima im Januar überraschend eingetrübt. Der Index sei von 72,9 Punkten im Vormonat auf 71,3 Punkte gefallen, teilte die Universität am Freitag nach einer ersten Schätzung mit. Volkswirte hatten hingegen mit einem Anstieg auf 75,0 Zähler gerechnet.

Bester Sektor waren am Freitag die Medienwerte mit einem deutlichen Plus im Stoxx-600 Media. Der Branchenindex wurde von der Mediaset-Aktie angeführt, die in Mailand 5,80 Prozent zulegte und bei 2,02 Euro schloss. Händler verwiesen auf die Hoffnung auf eine Erholung im Werbemarkt. Positive Analystenstimmen hätten diese geschürt. Die Credit Suisse hob die Aktien auf "Buy".

Das gut laufende Geschäft der Investmentbank Morgan Stanley zum Jahresende hat auch den europäischen Banksektor gestützt. Unter den 15 Gewinnern im Euro-Stoxx-50 fanden sich vier Banken: UniCredit stiegen 1,84 Prozent, Societe Generale 1,40 Prozent, BNP Paribas 1,34 Prozent und Intesa Sanpaolo um 1,14 Prozent. Der niederländische Finanzkonzern ING zählte aber trotz gutem Branchenumfeld zu den größten Verlierern im Euro-Stoxx-50. Die ING-Aktien verloren 2,29 Prozent auf 7,43 Euro.

Die zunächst favorisierten Technologiewerte, die laut Händlern von umfangreichen Investitionsplänen des Chip-Riesen Intel profitiert hatten, bröckelten im Verlauf ab. Der niederländische Produzent ASML ging mit einem Plus von 0,16 Prozent aus dem Handel. An der Wall Street haben die Intel-Papiere heute auch deutlich nachgegeben, nachdem sie am Vortag nach Ergebnisbekanntgabe noch zugelegt hatten. Der US-Chiphersteller hatte im vierten Quartal weniger verdient und umgesetzt als im gleichen Vorjahreszeitraum, ist beim Gewinn aber über den Erwartungen gelegen.

Neben Nokia (minus 3,16 Prozent auf 3,31 Euro) zählte auch Enel zu den größten Verlierern im Euro-Stoxx-50 mit minus 2,68 Prozent auf 3,12 Euro. UBS stufte die Enel-Papiere von "Neutral" auf "Sell" ab.

In London zählten Bergbauwerte angesichts der steigenden Metallpreise zu den Favoriten. Glencore-Aktien hinkten aber etwas hinterher und schlossen exakt auf dem Vortagesschluss von 379,85 Pence. Der weltgrößte Rohstoffhändler nimmt sich erneut mehr Zeit für den Abschluss der geplanten Übernahme des schweizerisch-britischen Bergbaukonzerns Xstrata. Dessen Aktien rückten um 0,11 Prozent auf 1.139,31 Pence vor. Da noch die Genehmigung der Behörden in China und Südafrika aussteht, wird der Abschluss nun bis zum 15. März erwartet. Glencore wollte die Milliardenübernahme ursprünglich schon im Vorjahr perfekt machen.

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