Nach Datenflut folgt Warten auf Informationen zur Fed-Geldflut.
Europas Leitbörsen haben nach Verlusten am Anfang des Tages überwiegend im Plus geschlossen. Der Euro-Stoxx-50 verteuerte sich um 8,94 Einheiten oder 0,32 Prozent auf 2.768,15 Zähler.
Für gemischte Reaktionen und Impulse sorgte eine Datenflut aus den USA. Zunächst ist die Wirtschaft der USA im zweiten Quartal stärker gewachsen als erwartet. Von April bis Juni habe das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der größten Volkswirtschaft der Welt um auf das Jahr hochgerechnete 1,7 Prozent zugelegt, teilte das US-Handelsministerium nach einer ersten Schätzung mit. Volkswirte hatten lediglich einen Anstieg des BIP um 1,0 Prozent erwartet. Allerdings revidierte das Ministerium das Wachstum im ersten Quartal merklich nach unten.
Außerdem ist die US-Beschäftigung des Privatsektors im Juli unerwartet gestiegen. Im Monatsvergleich wurden 200.000 neue Stellen geschaffen, wie der Arbeitsmarkt-Dienstleister Automatic Data Processing (ADP) mitteilte. Dies ist der stärkste Zuwachs im laufenden Jahr. Bankvolkswirte hatten nur mit 180.000 Jobs gerechnet.
Zu guter Letzt hat sich die Stimmung der Einkaufsmanager in der US-Region Chicago im Juli nicht so stark wie erwartet aufgehellt. Der entsprechende Indikator sei von 51,6 Punkten im Vormonat auf 52,3 Zähler gestiegen, teilte die regionale Einkaufsmanagervereinigung am Mittwoch in Chicago mit. Volkswirte hatten hingegen einen Anstieg auf 54,0 Punkte erwartet.
Angesichts der nach Börsenschluss in Europa erwarteten Sitzungsergebnisse der Fed dürften sich laut Analysten Anleger dennoch zurückgehalten haben. Erwartet werden neue Aussagen zum Anleihenkaufprogramm und damit zur Geldflut. Allerdings dürfte der Zinssatz weiterhin bei 0 bis 0,25 Prozent gehalten werden, so Analysten.
Auch auf Unternehmensseite gab es einige wichtige Zahlen in Europa. Europas größter Luftfahrt- und Rüstungskonzern EADS wird radikal umgebaut. Das Unternehmen soll künftig den Namen seiner bekanntesten Marke Airbus tragen und nur noch drei statt bisher vier Geschäftsbereiche haben. Im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2013 steigerte EADS sowohl Umsatz als auch Rentabilität. Am Mittwoch schloss die Aktie mit plus 1,02 Prozent bei 44,89 Euro.
Bei Siemens wurde der Wechsel an der Führungsspitze vollzogen. Finanzvorstand Joe Kaeser löst den bisherigen Vorstandschef Peter Löscher an der Konzernspitze ab. Der Aufsichtsrat habe Kaesers Berufung zum neuen Vorstandschef einstimmig zum 1. August beschlossen, teilte das Unternehmen mit. Siemens war zu Handelsschluss plus 2,03 Prozent höher bei 82,31 Euro.
Obwohl die Krise auf dem Heimatkontinent den Herstellern kaum Luft zum Atmen lässt, überraschte Volkswagen alle Experten mit mehr operativem Gewinn als vor einem Jahr. Vor Zinsen und Steuern (Ebit) verdiente VW 3,44 Mrd. Euro nach 3,38 Mrd. im zweiten Quartal 2012. Der Kurs lag zu Handelsschluss bei plus 1,42 Prozent und 178,65 Euro.
Neue Biersorten und höhere Preise haben dem weltgrößten Brauerei-Konzern Anheuser-Busch InBev über eine Absatzflaute in seinen beiden Hauptmärkten hinweggeholfen und somit Umsatz und Gewinn dennoch gesteigert werden. Insgesamt ging der Absatz im zweiten Quartal um 1,2 Prozent zurück, der Umsatz stieg um 3,9 Prozent. Der Betriebsgewinn wuchs um 5,8 Prozent auf 3,9 Milliarden Dollar (2,9 Mrd. Euro). An der Börse wurden die Papiere am Ende mit plus 6,91 Prozent bei 72,38 Euro gehandelt.