Britische Notenbank lässt Zinsen unangetastet - Bankwerte profitieren von guten JP Morgan-Zahlen.
Die europäischen Leitbörsen sind am Donnerstag mehrheitlich mit klaren Gewinnen aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 zog um 36,93 Einheiten oder 1,26 Prozent auf 2.963,07 Zähler an. Lediglich der Londoner FTSE-100 schloss 0,24 Prozent tiefer.
Nach dem zwischenzeitlichen Schock durch die ausgebliebene Zinssenkung in Großbritannien erholten sich die europäischen Leitbörsen außer der Börse in London schnell wieder. Die neuen Rekordhochs an der Wall Street zur Börseneröffnung in den USA unterstützten dann am Nachmittag.
Die Währungshüter beließen den Schlüsselsatz zur Versorgung der Geschäftsbanken mit Geld überraschend auf dem Rekordtief von 0,5 Prozent. Die Finanzmärkte hatten sich fest auf eine Senkung eingestellt, mit der eine drohende wirtschaftliche Talfahrt abgefedert werden könnte.
Auf Unternehmensebene hat der von Bayer umworbene US-Saatgutspezialist Monsanto Kreisen zufolge Gespräche mit BASF über eine Kombination der jeweiligen Agrochemie-Sparten wieder aufgenommen. Die Amerikaner prüften verschiedene Transaktionen einschließlich der Übernahme des BASF-Geschäfts mit Lösungen für die Agrarwirtschaft, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Insider. Davon profitierten primär BASF-Titel: Diese zogen 3,60 Prozent an, während Bayer nur 0,55 Prozent zulegten.
Spitzenreiter im Euro-Stoxx-50 waren nach den guten Zahlen des US-Branchenprimus JPMorgan Bankwerte. UniCredit verteuerten sich an der Spitze 6,63 Prozent. Die Italiener wurden zudem von einer überraschenden Kaufempfehlung der Citigroup gestützt. Italiens Banken haben weiterhin massive Probleme mit uneinbringlichen Krediten. Die Institute hatten im Mai allein fast 200 Mrd. Euro an insolvente Schuldner ausstehend. Das teilte die Notenbank des Landes am Dienstag mit.
Auch Deutsche Bank zogen klare 3,62 Prozent hoch. Societe Generale befestigten sich 3,59 Prozent und BNP Paribas präsentierten sich 3,36 Prozent höher. Banco Santander verteuerten sich 2,69 Prozent.
Sondererlöse haben den Gewinn der schwedischen Großbank SEB im zweiten Quartal angeschoben. Im operativen Geschäft erhöhte sich das Ergebnis um mehr als fünf Prozent auf umgerechnet knapp 588 Mio. Euro, wie das Institut mitteilte. Damit wurden die Analystenerwartungen übertroffen. Die Papiere der Bank verteuerten sich in Stockholm 1,66 Prozent.