Euro Stoxx 50

Europas Leitbörsen schließen ohne klare Richtung

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Warten auf US-Zinssitzung - Quartalszahlen von Fresenius und BNP Paribas im Blick.

Im Vorfeld der heute Abend anstehenden Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed haben sich die Anleger an den europäischen Leitbörsen zurückgehalten. Dementsprechend gab es keine großen Kursbewegungen zu sehen, am Ende fanden die Indizes keine einheitliche Richtung. Der Euro-Stoxx-50 schloss am Mittwoch um moderate 0,22 Prozent höher bei 3.586,25 Einheiten.

Am Markt wird damit gerechnet, dass die Fed ihren Leitzins bei der heutigen Sitzung nicht antasten wird. Allerdings dürften die Investoren ihre Augen für neue Hinweise auf eine baldige Straffung offen halten. Zuletzt hatte die Notenbank ihre Zinsen im März erhöht. Zudem rückt auch die Stichwahl in Frankreich immer näher: Am Sonntag treten der EU-freundliche Emmanuel Macron und die Rechtspopulistin Marine Le Pen im Kampf um die französische Präsidentschaft gegeneinander an.

Neue Daten aus der Eurozone fanden nur wenig Beachtung. Im ersten Quartal hat der Euroraum sein solides Wachstum fortgesetzt. Nach Angaben des europäischen Statistikamts Eurostat wuchs das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,5 Prozent zum Vorquartal. Die Entwicklung entsprach sowohl den Erwartungen von Bankvolkswirten als auch dem Wachstum im Schlussquartal 2016.

Mehr Aufmerksamkeit widmeten die Anleger dagegen den langsam startenden Brexit-Verhandlungen. Die EU-Kommission hat heute ihre Empfehlungen hierfür vorgelegt. Im Zuge dessen hat EU-Chefverhandler Michel Barnier Großbritannien eindringlich dazu ermahnt, seine Finanzverpflichtungen gegenüber der EU zu erfüllen. Zahlen der Kosten nannte Barnier aber keine. Ziel der ersten Verhandlungsphase sei es, zu einer klaren Berechnungsmethode zu kommen, so Barnier. In Presseberichten ist von zwischen 60 Mrd. und 100 Mrd. Euro die Rede, welche die EU-London in Rechnung stellen will.

An die Spitze des Euro-Stoxx-50 kletterten Fresenius-Aktien mit einem Kursplus von 2,60 Prozent. Der Kauf des spanischen Klinikbetreibers Quironsalud und Zuwächse bei der Dialysetochter FMC haben dem Gesundheitskonzern im ersten Quartal Rückenwind verliehen. Der Gewinn stieg um 28 Prozent auf 457 Mio. Euro und damit stärker als Analysten prognostiziert hatten.

Dank eines anziehenden Handelsgeschäftes hat zudem die französische Großbank BNP Paribas einen überraschend hohen Gewinn erzielt. Dieser legte im ersten Quartal um 4,4 Prozent auf 1,89 Mrd. Euro zu. Die Anleger zeigten sich darüber erfreut, was die Titel zum 0,58 Prozent nach oben zog.

Generell waren Bankwerte im europäischen Branchenvergleich gesucht. So legten auch Societe Generale 1,78 Prozent zu und Deutsche Bank gewannen 0,75 Prozent. Mit einem Anteil von 9,92 Prozent ist der chinesische Mischkonzern HNA Group zum größten Anteilseigner der Deutschen Bank aufgestiegen.

Außerhalb des Euro-Stoxx-50 kletterten Novo Nordisk um rund sechseinhalb Prozent nach oben. Der dänische Insulinhersteller ist trotz des steigenden Preisdrucks in den USA mit einem Gewinnplus in das neue Jahr gestartet. Der Gewinn legte um sieben Prozent auf 10,2 Mrd. dänische Kronen (1,4 Mrd. Euro) zu. Analysten hatten mit weniger gerechnet.

In Zürich büßten die Papiere des Zementriesen LafargeHolcim dagegen 2,26 Prozent ein, obwohl sich das Unternehmen im ersten Quartal wieder in die schwarzen Zahlen vorarbeiten konnte. Dank Preiserhöhungen und Einsparungen erreichte der Weltmarktführer einen Gewinn von 226 Mio. Franken (208 Mio. Euro), nach einem Verlust von 107 Mio. Franken vor Jahresfrist. Allerdings ging das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen sowie ohne den Einfluss von Fusions- und Umbaukosten zurück.

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