Übernahmen im Fokus

Europas Leitbörsen schließen uneinheitlich

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Deutsche Bank zieht Bankensektor nach unten.

Die europäischen Leitbörsen sind am Montag ohne klare Richtung aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 verbilligte sich um moderate 2,82 Einheiten oder 0,09 Prozent auf 3.169,90 Zähler.

Der erste Handelstag der Woche blieb ohne große Impulse durch Konjunkturdaten. Stattdessen lag der Fokus auf Unternehmensübernahmen. Die Anleger würden sich außerdem unentschlossen darüber zeigen, ob eine weitere expansive Geldpolitik der Europäischen Zentralbank wirklich förderlich für die wirtschaftliche Entwicklung in Europa sei, hieß es aus dem Handel. Somit sei die Unsicherheit zurück und den Märkten.

Branchenseitig musste der Banksektor die größten Verluste hinnehmen. Für trübe Stimmung sorgte eine Milliarden-Kapitalerhöhung bei der Deutschen Bank, deren Titel mit minus 1,724 Prozent schlossen. Mit der Ausgabe von neuen Aktien für rund acht Milliarden Euro will sie immer wieder aufkommende Zweifel an ihrer Finanzkraft endgültig beiseite wischen. Gleichzeitig senkte die Bank ihre Ziele für 2015 zum Teil deutlich. Branchenkolleginnen wie die Societe Generale und die Unicredit standen ebenfalls am unteren Ende des Euro-Stoxx-50 mit minus 1,67 Prozent beziehungsweise minus 1,54 Prozent.

Unterdessen stürzte auch das britische Pharmaunternehmen AstraZeneca um 11,11 Prozent ab. Der britische Konzern lehnte eine auf 69,4 Milliarden Pfund oder rund 117 Milliarden Dollar erhöhte Offerte des US-Pharmakonzerns Pfizer ab. "Wir haben Pfizers letztes Angebot zurückgewiesen, weil es unzureichend ist und große Risiken für Aktionäre bedeuten würde", teilte AstraZenecas Verwaltungsratschef Leif Johansson am Montag in London mit.

Ryanair-Aktien legten wiederum 10,62 Prozent zu. Nach dem ersten Gewinnrückgang seit fünf Jahren will der Billigflieger Ryanair in den nächsten Monaten wieder mehr Geld pro Passagier verdienen. Weil die Ticketpreise im Schnitt um zwei Prozent teurer werden sollen und die Airline rund drei Millionen Fluggäste mehr transportieren will, rechnet der Konzern unter dem Strich mit bis zu knapp einem Fünftel mehr Überschuss. An der Börse kam die Aussicht auf höhere Ticketeinnahmen gut an.

Die französische Regierung ist mit dem vorliegenden Milliarden-Angebot des US-Mischkonzerns General Electric (GE) für Alstom nicht zufrieden. Präsident Francois Hollande habe seine wichtigsten Minister bei einem Spitzentreffen aufgefordert, sich um bessere Angebote für den auch von Siemens umworbenen Industriekonzern zu bemühen. Alstom-Titel schlossen mit plus 2,56 Prozent.

Im Bieterkampf um das französische Unternehmen könnte Siemens außerdem Insidern zufolge bereits diese Woche ein offizielles Angebot vorlegen. Siemens arbeite intensiv an der Verbesserung seines Offerts, sagten mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen Reuters. Siemens-Aktien schlossen kaum verändert bei minus 0,44 Prozent.
 

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