Quartalszahlen im Blick - BP-Aktie nach Ergebnissen sehr stark.
Die europäischen Leitbörsen sind am Dienstag ohne einheitlichen Trend aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 erhöhte sich um moderate 0,12 Prozent auf 3.121,29 Zähler.
Im Verlauf wurden europaweit die Kursgewinne vom Frühhandel weitgehend eingedämmt, bzw. in Verluste umgewandelt. Leicht belastend wurden verhaltene Konjunkturnachrichten aus den USA aufgenommen. Neben einem schwächeren Anstieg der Neuaufträge für US-Unternehmen hatte sich die Verbraucherstimmung im April deutlicher eingetrübt als erwartet.
In einer Branchenbetrachtung ging es in Europa dennoch für Bankenaktien klar nach oben. Die UniCredit konnte ein sattes Kursplus von fünf Prozent verbuchen. Dahinter verteuerten sich Banco Bibao (BBVA) um 5,3 Prozent.
Auf Unternehmensebene galten vor allem die veröffentlichten Geschäftsergebnisse als kursbewegend. BP gehörten mit einem satten Gewinn von 4,3 Prozent zu den gesuchten Aktien. Die niedrigen Öl-und Gaspreise haben dem britischen Ölkonzern trotz erhöhter Produktion zwar erneut rote Zahlen eingebrockt. Beim bereinigten Gewinn wurden die Analystenerwartung aber klar übertroffen.
Der französische Telekomkonzern Orange hat im ersten Quartal von der spanischen Konjunkturerholung profitiert und seine Erlöse im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum leicht gesteigert. Orange-Titel schlossen mit plus 1,3 Prozent.
Der reißende Absatz von Flugzeugtriebwerken und Sicherheitstechnik haben dem französischen Luftfahrt- und Rüstungskonzern Safran einen starken Start ins Jahr beschert. Im ersten Quartal legte der bereinigte Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7,8 Prozent zu. Safran-Aktien gewannen ein Prozent an Wert.
Bayer-Papiere konnten ihre Startgewinne in Reaktion auf Zahlen nicht halten und gaben 1,14 Prozent nach. Einem Händler zufolge machen die Anleger nach der zuvor guten Kursentwicklung Kasse. Dabei punktete der Pharma- und Pflanzenschutzkonzern mit einem überraschend starken Anstieg bei operativem Ergebnis (Ebit) und Überschuss.
Die geringeren Energiepreise haben den weltweit zweitgrößten Gase-Hersteller Air Liquide im Auftaktquartal belastet. Zudem brachen die Umsätze im Anlagenbau ein. Air Liquide bekommt dort wie auch der deutsche Konkurrent Linde die Kundenzurückhaltung zu spüren. Air-Liquide-Papiere verloren satte 4,8 Prozent.
Thyssenkrupp verbilligten sich um 2,45 Prozent. Australien hat den milliardenschweren Auftrag für den Bau von zwölf Unterseebooten nach Frankreich vergeben, damit geht die Sparte Marine Systems der Deutschen leer aus.
Bei der Lufthansa fallen wegen der Warnstreiks der Gewerkschaft Verdi am Mittwoch fast 900 Flüge aus. Davon seien insgesamt 87.000 Passagiere betroffen, erklärte die AUA-Mutter. Die Lufthansa-Papiere gewannen dennoch um 0,6 Prozent.