Euro-Stoxx-50 gewann 96,12 Einheiten oder 3,11 Prozent auf 3.184,30 Punkte.
Die europäischen Aktienmärkte konnten am Montag im Verlauf ihre Gewinne weiter ausbauen. Selbst trübe Konjunkturaussichten konnten der Erholungskurve nichts anhaben. Der 50 führende Unternehmen der Eurozone umfassende Euro-Stoxx-50 gewann 96,12 Einheiten oder 3,11 Prozent auf 3.184,30 Punkte.
Der DAX in Frankfurt notierte gegen 13.35 Uhr mit 9.776,75 Punkten und plus 223,68 Einheiten oder 2,34 Prozent. Der FTSE-100 der Börse London stieg um 132,74 Zähler oder 2,17 Prozent und steht nun bei 6.262,72 Stellen.
Schon am Vormittag setzten die europäischen Börsen zur Erholung an. Unterstützung gab es zunächst von den US-Börsen. Diese schlossen schon am Freitag in Hoffnung auf eine Verzögerung der Leitzinserhöhung deutlich im Plus. Asiatische Märkte folgten dem Trend.
Auch die Einkaufsmanagerindizes für den Dienstleistungssektor der Eurozone konnten den Erholungskurs nicht stoppen. Im September trübte sich die Stimmung der Einkaufsmanager überraschend stark ein. Der Einkaufsmanagerindex - eine Unternehmensumfrage - fiel von 54,3 Punkten im August auf revidierte 53,6 Punkte, wie das Forschungsinstitut Markit am Montag in London laut einer zweiten Schätzung mitteilte. Zunächst war ein Rückgang auf 53,9 Punkte ermittelt worden. Allerdings hatte der Stimmungswert im August ein mehrjähriges Hoch erreicht.
Auch Börsianer rechnen mit einem schwächeren Aufschwung in der Eurozone. Der am Montag veröffentlichte Konjunkturindex der Investmentberatung Sentix gab im Oktober von 13,6 auf 11,7 Punkte nach. Das ist der niedrigste Wert seit Jänner.
Bei den Einzelwerten rückten die Aktien von Nordex satte 6,48 Prozent weiter. Der deutsche Windturbinenbauer übernimmt von der spanischen Acciona deren Windkraft-Tochter und erhält im Gegenzug mit dem Mischkonzern einen neuen Großaktionär. Die Spanier halten nach Abschluss der Transaktion 29,9 Prozent an Nordex. Im Zuge des Deals verkauft auch BMW-Erbin Susanne Klatten einen Großteil ihres Nordex-Aktienpakets an Acciona.
Trennen tut sich auch Axel Springer von einem Traditionsgeschäft. Der deutsche Medienkonzern verkauft seine Minderheitsbeteiligung an dem auf Kataloge und Hochglanzmagazine spezialisierten Tiefdruckunternehmen Prinovis an den Haupteigner Bertelsmann. Die Anteilsscheine gewannen 3,36 Prozent.
Weiters legten die Sulzer-Titel um 2,07 Prozent zu. Nun hält der russische Oligarch Viktor Vekselberg nach seiner Offerte für Sulzer eine deutliche Mehrheit an dem Schweizer Industriekonzern. Nach Abschluss des Pflichtangebots seiner Firma Renova kommt der Milliardär auf knapp 63 Prozent der Sulzer-Aktien.
Außerdem sprangen die Aktien von Beko 13,64 Prozent hoch, nachdem bekannt wurde, dass der in Deutschland notierte österreichische Konzern die Börse verlassen will. Es sei eine Barabfindung bei einem Gesellschafterausschluss "Squeeze-Out" geplant.