Bankensektor schwächelt

Europas Leitbörsen zu Mittag leichter

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Euro-Stoxx 50: Minus 0,54 %, Cac-40: Minus 0,87 %, FT-SE 100: Minus 0,24 %.

Negative Nachrichten aus Irland und schwache Vorgaben haben die europäischen Börsen am Donnerstag ins Minus gedrückt. Gegen Mittag notierte der Euro-Stoxx 50 0,54 % tiefer bei 2.737,94 Punkten. In Paris sank der CAC-40-Index um 0,87 % auf 3.704,75 Punkte. Der Londoner FTSE 100 verlor dank starker Rohstoffwerte nur 0,24 % auf 5.555,74 Punkte. Am Nachmittag dürften noch US-Konjunkturdaten wie die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe oder der Chicago Einkaufsmanagerindex dem Markt Impulse geben.

  Unsicherheit herrsche aber noch um die Entwicklung einiger Staaten der Eurozone. Irland muss dringend weitere Milliarden in das angeschlagene Bankensystem pumpen. Zudem hat Moody's die Kreditwürdigkeit Spaniens abgestuft , was aber einem Händler zufolge erwartet worden war und nun sogar weniger schlimm kam als befürchtet. Das zeige auch die Reaktion am Anleihemarkt, sagte Analyst David Buik von BGC Markets. Kritisch äußerte sich Marktstratege Mike Lenhoff von der britischen Investmentgesellschaft Brewin Dolphin. "Nun kommen Zweifel über den Erfolg der staatlichen Maßnahmen auf, für eine nachhaltige Konjunkturerholung zu sorgen." Die Probleme der Banken seien nur ein Aspekt einer umfassenderen Problemlage.

  Der schon am Vortag schwache Bankensektor stand europaweit unter Druck. Der Branchenindex Stoxx 600 Banken büßte 0,44 % ein. Die angeschlagene Allied Irish Banks (AIB) braucht bis Jahresende drei Milliarden Euro, was die Anteilsscheine um 27,54 % auf 0,40 Euro abstürzen ließ. Aktien von Credit Agricole gaben als Schlusslicht im Euro-Stoxx 50 um 2,82 % auf 11,54 Euro nach und Societe Generale verloren 2,29 % auf 42,24 Euro.

  Titel der Schweizer UBS, die die Basel-III-Vorgaben ohne Kapitalerhöhung erfüllen will, gaben im schwachen Branchenumfeld 0,47 % auf 16,98 Franken ab. Den Unicredit-Aktien half indes, dass das italienische Institut laut "Wall Street Journal Europe" (WSJE) Federico Ghizzoni, den bisherigen Leiter des Osteuropa-Geschäfts, zum neuen Chef machen dürfte. Sie stiegen gegen den negativen Branchentrend um 0,76 % auf 1,86 Euro.

   Es gab aber auch positive Nachrichten. So legten Nokia-Titel als Euro-Stoxx-Spitzenreiter um satte 3,26 % auf 7,44 Euro zu, nachdem der finnische Handy-Hersteller mit der Auslieferung seines neuen Smartphone-Flaggschiffes N8 begonnen hat.

   Aktien von Fiat gewannen 1,46 % auf 11,13 Euro. Die argentinische Tochtergesellschaft des italienischen Fahrzeugbauers erwartet eine Verdreifachung ihrer Produktion binnen zwei Jahren, sollte die Nachfrage aus Brasilien weiter steigen. Indes dementierte Konkurrent Daimler ein Interesse an der Fiat-Lastwagensparte Iveco oder dem Industriegeschäft, das Fiat abspalten und im Jänner als eigenständiges Unternehmen an die Börse bringen will.
 

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