Gute Nachrichten vom Immobilienmarkt haben den marktbreiten S&P-500-Index am Dienstag kurz auf ein Jahreshoch gehievt. Auch die anderen wichtigen Indizes profitierten von den erfreulichen Konjunkturdaten und schlossen zum dritten Mal in Folge in positivem Terrain.
ie Verkäufe bestehender Häuser waren im vergangenen Monat unerwartet deutlich nach oben geklettert. Ferner hatten die Preise von US-Einfamilienhäusern im Oktober etwas zugelegt. Die Daten hätten den Hoffnungen auf eine wirtschaftliche Erholung und damit einhergehenden steigenden Unternehmensgewinnen neue Nahrung gegeben, sagten Händler. Wenig beachtet wurde hingegen, dass das Wirtschaftswachstum der USA im 3. Quartal erneut nach unten revidiert worden war.
Aktien von Boeing zählten mit einem Aufschlag von 1,47 Prozent auf 55,1 US-Dollar zu den Favoriten. Der Flugzeugbauer soll zehn Maschinen an die japanische Fluggesellschaft All Nippon Airways (ANA) liefern. Zudem übernahm Boeing nach den Produktionsproblemen bei seinem Hoffnungsträger 787 "Dreamliner" einen weiteren Zulieferer. Der Flugzeugbauer kaufte vom italienischen Konzern Alenia die restliche Hälfte an einem US-Werk, das Rumpfteile für die 787 baut. Boeing wollte sich beim Bau der 787 ursprünglich so stark wie bei keinem anderen bisherigen Flugzeug auf Zulieferer verlassen. Die Koordination des Mega-Puzzles erwies sich jedoch schwieriger als gedacht.
Eine Woche nach seinem Jungfernflug hat der "Dreamliner" des US-Herstellers Boeing einen zweiten Testflug absolviert. Dabei gab es während des gesamten Flugs von etwas mehr als einer Stunde ein Problem mit der Klappe des Hauptfahrwerks, wie die Testpiloten berichteten. Die Boeing 787 war auf dem Everett Paine Field im US-Staat Washington gestartet. Die Maschine ist Boeings Antwort auf den Airbus A380. Ursprünglich hätte der Jungfernflug der Boeing 787 bereits vor mehr als 2 Jahren erfolgen sollen. Doch Probleme mit der neuartigen Technologie und der auf zahlreiche Zulieferer verteilten Fertigung hatten zu immer neuen Verzögerungen geführt.
Ebenfalls im Dow stiegen die Titel von IBM um 0,99 % auf 129,93 Dollar. Der Computerkonzern hatte einen Outsourcing-Vertrag mit dem indischen Kabelnetzbetreiber Digicable unterschrieben.
Darüber hinaus nahmen die Investoren solche Papiere ins Depot, die 2009 sehr gut gelaufen waren. So verteuerten sich die Papiere von Apple um weitere 1,07 % auf 200,36 Dollar. Die Anteilsscheine des "iPhone"-Herstellers waren seit Anfang Januar dieses Jahres um etwa 133 % nach oben geschnellt.
Der Autobauer Ford indes steht nach einem Pressebericht kurz vor dem Verkauf seiner schwedischen Tochter Volvo an die chinesische Zhejiang Geely Holding Group. Dies berichtete die "Financial Times" unter Berufung auf mehrere den Verhandlungen nahe stehenden Personen. Bereits am Vortag war kurz vor Börsenschluss bekannt geworden, dass Ford in den USA weiter Personal abbauen will. Die Titel des Unternehmens legten um 2,38 % auf 9,9 Dollar zu.
Im Bankensektor standen die Papiere von State Street im Rampenlicht. Der Finanzdienstleister will sich internationaler aufstellen und übernimmt das Wertpapier-Dienstleistungsgeschäft (ISPSS) der Intesa SanPaolo in Italien und Luxemburg. State-Street-Aktien verteuerten sich um 3,79 % auf 43,86 Dollar, Papiere von Intesa SanPaolo stiegen in Mailand um 1,4 % auf 3,0850 Euro.
Über ein sattes Plus von 8,59 % auf 38,56 Dollar freuten sich die Aktionäre von Navistar. Der Hersteller von Lkws und Motoren hatte mit seinen Quartalszahlen die Erwartungen der Analysten übertroffen.
Von positiven Analystenkommentaren profitierten derweil die Papiere von Bed Bath and Beyond und die Aktien von Manpower. Sie stiegen um 3,51 % auf 39,53 Dollar bzw. um 1,72 % auf 56,06 Dollar. Morgan Stanley hatte die Titel der auf Einrichtungsgegenstände spezialisierten Einzelhandelskette mit "Overweight" und einem Kursziel von 43 Dollar gestartet.
Die operative Marge dürfte weiter zulegen, schrieben die Analysten. Zudem hatte Merrill Lynch die Aktien des Personaldienstleisters auf "Buy" hoch gestuft und das Kursziel von 63 auf 65 Dollar erhöht. Noch stärker gefragt waren die Titel von AMR und UAL, die nach einer Kurszielanhebung durch die UBS zwischen 6,5 und 12,2 % nach oben sprangen.