Milliardenschwere US-Börsengänge lassen hoffen

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Der Markt für Börsengänge kommt in den USA wieder in Schwung.

Die Emissionen der brasilianischen Tochter der spanischen Banco Santander und des US-Spezialisten für Versicherungsmathematik Verisk Analytics brachten mit knapp 10 Mrd. Dollar (6,81 Mrd. Euro) doppelt zu viel ein, wie alle anderen IPOs in den USA in diesem Jahr. Die steigenden Aktienmärkte machen Börsengänge derzeit wieder attraktiv. Banco Santander nahm bei ihrem Debüt umgerechnet rund 8 Mrd. Dollar ein. Dies ist der größte Börsengang in den USA seit eineinhalb Jahren und Rekord in Brasilien. Verisk kam auf Einnahmen von knapp 1,9 Mrd. Dollar.

Während Banco Santander (Brasil) SA an ihrem ersten Handelstag an der New York Stock Exchange mehr als ein Prozent unter dem IPO-Preis gehandelt wurden, schossen Verisk-Aktien an der US-Technologiebörse Nasdaq 27 % in die Höhe.

Angesichts der Größe des Angebots hatten Analysten bei Banco Santander nicht mit großen Kursgewinnen bei der Erstnotiz gerechnet. Es seien 600 Mio. Aktienpakete zu einem Preis von je 23,5 Real verkauft worden. Die Bank musste ihr Angebot aufstocken, um die Nachfrage der Investoren bedienen zu können. Der Ausgabepreis lag wie erwartet zwischen 22 und 25 Real. Die US-Papiere gingen für 13,50 Dollar je Stück an die Investoren. Insgesamt habe die Bank auch von der größeren Nachfrage nach Aktien in Schwellenländern profitiert.

Santander ist die drittgrößte Privatbank in Brasilien gemessen an der Bilanzsumme. Ein Teil der Erlöse aus dem Börsengang will die Bank in die Eröffnung neuer Filialen investieren. Zudem will das Geldhaus seine Kapitalquote verbessern.

Verisk legte den Ausgabepreis für seine Titel mit 22 Dollar fest. Erwartet worden war ein Preis zwischen 19 und 21 Dollar. Verisk, dessen Hauptgeschäft über die Tochter ISO läuft und das im Besitz mehrerer Versicherungsunternehmen ist, schaffte damit den größten IPO eines US-Unternehmens seit dem Börsengang des Kreditkartenunternehmens Visa mit einem Volumen von 19,6 Mrd. Dollar im März 2008.

Alle 85,25 Mio. verkauften Anteilsscheine stammten von Verisk-Eignern, teilte das Unternehmen mit. Dazu zählen unter anderem die Versicherer AIG, Hartford Financial Services und ACE Group. Auch die Firma des US-Milliardärs Warren Buffett, Berkshire Hathaway, hält Anteile an Verisk. Buffett ist der einzige Verisk-Großaktionär, der im Zuge des IPOs keine Aktien verkauft hat. Analysten werteten dies als "Vertrauensbeweis" an Verisk.

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